WASSERPILGERN unterwegs am Weg des Buches

Auch das Regenwetter konnte der Schönheit der vierten Etappe des WASSERPILGERNS von Lauffen bis Obertraun nichts anhaben, im Gegenteil. Um die 40 Pilger starteten am 1. Juli 2023 in der Lauffener Pfarrkirche und gingen weiter entlang der Traun vom Fall zur Quelle.
Lauffen galt als neuralgischer Punkt für die Salzschifffahrer, da der Fluss der Traun dort unbequem und gefährlich wurde. Der „God’s Nam-Stein“ galt als der Stein vor den wilden Stromschnellen, an dem die Schiffahrer ihren Hut zogen und den Ausgang ihrer Weiterfahrt Gott anvertrauten. In Gottes Namen gestärkt durch den Pilgersegen, die Gedanken von Pfarrer Richard Czurylo und der schönen Musik einer kleinen Abordnung der Lauffener Musikkapelle brach die Pilgergruppe auf Richtung Bad Goisern, auf dem Weg, der auch als „Weg des Buches“ bekannt ist.
Immer weiter ins innere Salzkammergut hinein begegnet einem dieprägende und auch schmerzhafte Geschichte der Reformation und Gegenreformation. Am „Weg des Buches“ wurden von evangelischen Christinnen und Christen Bibeln geschmuggelt. Aus diesem Grund fand die erste Rast bei der evangelischen Kirche in Bad Goisern statt, wo Helga Schmalnauer aus der evangelischen Gemeinde die Pilger willkommen hieß. Sie erzählte aus der Geschichte und berührte mit einer Anekdote aus der Zeit der Verfolgung: Frauen, die sich retteten, indem sie eine Bibel schnell in Brotteig geschlagen und gebacken haben, um die zu verstecken. Die Bibel, Gottes Wort, ist Lebensmittel.
Weiter ging es dem Hallstättersee entlang, wo das Gasthaus Seeraunzn zur Rast einlud. Die Wolken zogen um die Berge und den See und schufen wunderbare Eindrücke als es weiterging nach Obertraun. „Was hörst/riechst/siehst du?“ Veschiedene Impulsfragen, angeleitet von Pastoralassistentin Birgit Thumfart, stärkten die bewusste Wahrnehmung im Hier und Jetzt.
Einen wunderbar herzlichen Empfang bereiteten die Frauen des Pfarrgemeinderates der Pilgergruppe in Obertraun. Unter dem Motto „Z’aumfindn-Grenzen überschreiten“ traf dort zur selben Zeit auch eine Pilgergruppe unter der Leitung von Pilgerbegleiter Hans Petritsch aus dem Ausseerland ein. Regina Trummer und Birgit Thumfahrt erzählten zum Abschluss vor der Kirche die Geschichte vom „Landbettler“, die in Form einer Skulptur am See festgehalten wurde. Im Pfarrheim wurde daraufhin noch bei Speis und Trank noch gemütlich geplaudert und gerastet. Zwei Musikanten umrahmten den gemütlichen Abschluss auf der Zug und dem Kontrabass.
Die fünfte und letzte Etappe führt am Samstag, 21. Oktober von Obertraun über die Koppentraun nach Bad Aussee, wo die drei Ursprungsflüsse der Traun zusammenfließen.