Pilgerstab geht an Bannerstadt Bad Ischl
Von der Pfarrkirche Ebensee bis Bad Ischl führte am Samstag, den 20. Mai, die 3. Etappe des WASSERPILGERN – bei strahlendem Wetter und warmen Temperaturen. Entlang der Traun von Traunfall zur Quelle im Ausseerland laden die Pfarren in der Kulturhauptstadt-Region ein, diese zu Fuß zu durchqueren.
Pfarrer Alois Rockenschaub begrüßte die 80köpfige Pilgergruppe, darunter auch Kinder und Familien, in der Pfarrkirche Ebensee: Wir dürfen darauf bauen, dass wir begleitet sind. Das macht uns stark, wie ein „Baum, der am Wasser gepflanzt ist“. Pfarrer Rockenschaub erinnerte an einige Geschichten zu Wegpunkten aus der NS-Zeit, die den Ort prägten – ein Wahrnehmen des Weges und seiner Geschichte. Daraus resultierte, so Pfarrer Rockenschaub, auch die langjährige Partnerschaft mit der Stadt Prato und dem Anliegen: „Gib dem Frieden dein Gesicht!“. Ein musikalisches Ensemble umrahmte den Pilgersegen mit ihren Klängen für Groß und Klein, bevor es losging. Der etwa 19km lange Weg wurde gemeinsam im Reden aber auch Schweigen zurückgelegt. Der Pilgerstab ging voran.
Die Bruder Klaus Kirche in Roith war die erste Station. Bis dahin pilgerten die Kinder und Familien mit, die animiert von der Pastoralassistentin Sarah Orlovsky mit Spiel und Rätsel toll unterwegs waren. In Roith erinnerte Pfarrer Rockenschaub an den Heiligen Nikolaus von der Flüe, den Friedensstifter, sowie am Vortag seines Gedenktages an den seligen Franz Jägerstätter. Für die Kinder ging es per Zug nach Bad Ischl weiter, wo sie mit dem Kinderkirche-Team Bad Ischl einen gemütlichen Nachmittag am Wasserspielplatz in Bad Ischl mit Spiel und Spaß und Eis verbrachten.
Am Soleweg, der über der Soleleitung entlangführt, ging es weiter bis Langwies. Dort erzählte Diakon Fridolin Engl eindrücklich vom Wert des Salzes und seiner Geschichte, sowie der wirtschaftlichen Bedeutung der in Ebensee ansässigen Saline. Mit dem Bibelwort „Ihr seid das Salz der Erde!“ regte er die Pilger an, dem Leben die richtige Würze zu verleihen.
Weiter durch die wunderbar aufblühende Vegetation führte der Weg bis zur Putz’n Kapelle. Dieser Ort lud ein zum Verweilen und Pausieren. Dekanatsassistent Josef Sengschmid erinnerte im Wonnemonat Mai an Maria sowie an unterschiedlichen Zeitqualitäten. Manchmal muss man „die Gelegenheit beim Schopf packen“, wie auch der Blick auf Maria zeigt, die im rechten Moment „Ja“ gesagt hat.
Nach einem Stück des Weges, das in angenehmer Stille zurückgelegt wurde, wurde die Pilgergruppe kurz vor dem Ziel noch einmal mit Getränken gestärkt. In Bad Ischl empfing die kfb die erschöpften, aber zufriedenen Pilger mit selbstgemachten Köstlichkeiten und Getränken. Den gemeinsamen Abschluss in der Kirche feierte Stadtpfarrer Christian Öhler. Jede Pfarre habe ihre Besonderheiten und Schwerpunkte, meinte dieser. Die Pfarre Bad Ischl ist auch Klimabündnis Pfarre. In diesem Sinne erinnerte er an die Umweltenzyklika „Laudato si“ und den darin behandelten Wert des Wassers und dessen Bedeutung für die menschliche Zukunft. Die Musiker Martin Neureiter und Markus Schiendorfer begeisterten auf der Ziehharmonika und der Gitarre. Mit dieser Etappe ganz im inneren Salzkammergut angekommen, animierte Markus Schiendorfer die Pilgergruppe gekonnt zum gemeinsamen Jodeln. So wurde aus der Pilgergruppe letztendlich auch ein mehrstimmiger Chor.
Am 1. Juli 2023 von Lauffen bis Obertraun geht's weiter.