Teresa Kaineder stellt sich vor
Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 und die kirchlichen Projekte
„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.“, meinte vor zweieinhalbtausend Jahren der Philosoph Heraklit. Das Leben geschieht „im Fluss“, in Bewegung. Mit der Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 kommt ein starker Motor der Veränderung in die Region. Ein Prozess wurde initiiert. Die Gefühle, die mit Veränderung einher gehen, können zwiespältig sein: Zum einen Unsicherheit und Angst - Altbewährtes loslassen fällt nicht immer leicht. Gerade die letzten Monate haben uns das stark spüren lassen. Im besten Fall überwiegt die Neugier, die Hoffnung auf Verbesserung und Mut. Die Erwartungen an eine Kulturhauptstadt sind vielfältig. Wohin wird sie uns bringen? Und: Welche Bedeutung hat sie für uns als Kirchen und Pfarren?
Mich persönlich hat sie beruflich von Linz weggelockt. Nach 11 Jahren als Jugendbeauftragte im Dekanat Linz-Nord und davon auch einigen Jahren als Dekanatsassistentin habe ich die Veränderung gesucht und hier im Salzkammergut gefunden. Nun bin ich in der Projektanstellung als „Leiterin kirchlicher Salzkammergut-2024-Projekte“ gelandet. In Linz war ein Schwerpunkt meiner Arbeit bis dahin, die Jugendkirche „Grüner Anker“ mit aufzubauen. Dort wurde den Linzer Jugendlichen ein Kirchenraum „geöffnet“. Dieser wurde vielseitig genutzt und bespielt. Einige kulturelle Projekte durfte ich dort initiieren, organisieren und veranstalten. Jugendtheaterproduktionen, Konzerte, religionspädagogische Erlebnisausstellungen haben den Jugend-Anker geprägt. In Salzburg habe ich die Studien Theologie und Textiles Gestalten am Mozarteum absolviert. Geboren und aufgewachsen bin ich in Linz und Kirchschlag bei Linz. 2009, nach Studienjahren zurück in Linz, durfte ich die Ausläufer des Kulturhauptstadtjahres „linz09“ erleben. Bis heute sind die positiven Nachwirkungen zu spüren.
SALZ.WASSER
Salzkammergut 2024 bringt die Kultur als das neue Salz für die Region. SALZ.WASSER ist das Motto – zwei lebensnotwendige Elemente. Kunst und Kultur sind für mich „notwendige Lebens- und Grundnahrungsmittel“ des Menschen, so auch der Kirche. Sie heben uns heraus, öffnen für einen größeren Lebensrahmen. „Ihr seid das Salz der Erde!“ stellt Jesus fest. Es geht um die Menschen und um das Miteinander. Ohne Salz schmeckt's fad. Miteinander sind wir Geschmacksverstärker, machen das Leben genießbar, würziger, menschlich, vielfältig. Die kommenden Jahre bieten dazu sicher einen guten Nährboden.
Die Region umfasst viele unterschiedliche (Pfarr-)gemeinden und Gemeinschaften. Angesichts dieser Größe meinte ein Kollege bei einem ersten Gespräch: „Aber vielleicht entdecken wir ja, dass wir uns viel näher sind als gedacht.“ Wasser fließt ja bekanntlich auch über Grenzen hinweg.
Salzkammergut 2024 initiiert mit den Programmlinien einen Balanceakt. Als Kirche stehen wir auch immer im Spannungsfeld zwischen Tradition und Aufbruch. Ich sehe in der Kulturhauptstadt die Chance, uns als Kirche und als Christ*innen Fragen zu stellen, unsere Prise Salz dazuzugeben, mutig Neues zu „kosten“, Anknüpfungspunkte zu suchen und anzubieten. Ziel ist, diese Kulturbewegung für das Salzkammergut mitzutragen und mitzugestalten.