Heilige Pforten
Der Heiligen Pforte kommt im Heiligen Jahr eine besondere Bedeutung zu: Ihre Öffnung durch den Papst markiert den offiziellen Beginn eines Heiligen Jahres. Der Papst bricht dabei mit einem goldenen Hammer die Heilige Pforte auf, die sonst vermauert ist.
Ursprünglich (ab 1400) gab es nur eine solche Pforte in San Giovanni in Laterano (Lateranbasilika), im Laufe der Zeit wurden aber auch in anderen römischen Papstbasiliken Heilige Pforten geöffnet.
Beim Durchschreiten einer solchen Pforte wird man an Kapitel 10 des Johannesevangeliums erinnert: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Joh 10,9). Neben dieser Erinnerung, Jesus Christus zu folgen und sich von ihm leiten zu lassen, ist die Heilige Pforte auch ein Durchgang, der ins Innere einer Kirche führt und so in einen Raum der Begegnung und des Dialogs, der Versöhnung und des Friedens.
Im Heiligen Jahr 2025 werden nach der Öffnung der Heiligen Pforte am Heiligen Abend 2024 durch Papst Franziskus in San Pietro in Vaticano (Petersdom) vier weitere Pforten geöffnet: San Giovanni in Laterano (Lateranbasilika) folgt am 29. Dezember 2024, Santa Maria Maggiore (Groß St. Marien) öffnet am 1. Januar 2025, San Paolo fuori le Mura (Sankt Paul vor den Mauern) als letzte der vier Papstbasiliken ist auf 5. Januar 2025 datiert. Ergänzend zu den vier römischen Papstbasiliken wird auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus am 26. Dezember 2024 im römischen Gefängnis Rebibbia ebenfalls eine Heilige Pforte geöffnet – dieses stehe „als Symbol für alle Gefängnisse weltweit“ und berücksichtige den päpstlichen Wunsch nach Zeichen der Hoffnung für inhaftierte Menschen. Bei der Öffnung dieser Heiligen Pforte handelt es sich um ein Novum in der Geschichte der ordentlichen Heiligen Jahre, denn noch nie zuvor war in einer Strafvollzugsanstalt eine Heilige Pforte geöffnet worden.