Das Schiffswunder
Die Geschichte von Nikolaus wurde in so mancher Hafenstadt erzählt. Eines Tages geriet ein Schiff auf hoher See in einen heftigen Sturm. Die Wellen peitschten gegen das Schiff und schaukelten es heftig hin und her. Die Segel drohten auseinanderzureißen und immer mehr Wasser sammelte sich an Deck.
„Wir gehen unter!“, riefen die Seeleute ängstlich. Einer von ihnen erinnerte sich da an die Geschichte vom Bischof von Myra, der für seine Stadt, aber auch für die Seeleute gesorgt hatte. „Nikolaus, kannst du uns hören? Wir brauchen dich!“, schrie er in den starken Wind.
Die Seeleute kämpften viele Stunden gegen den Sturm. Nach einer Weile merkten sie, dass ein unbekannter Mann an Bord war und anpackte, wo er nur konnte. Er half, das zerrissene Segel festzubinden, er schöpfte Wasser aus dem Boot und sprach ihnen Mut zu.
Endlich legte sich der Sturm. Erschöpft wollten die Seeleute dem Unbekannten für seine Hilfe danken – doch der war verschwunden. Einige Tage später lief das Schiff im Hafen von Myra ein. Die Seeleute wollten in der Bischofskirche einen Gottesdienst feiern, um Gott für ihre Rettung zu danken. Als sie eintraten, kam ihnen Nikolaus entgegen, und sie erkannten in ihm den unbekannten Helfer im Sturm.
Seit diesem Tag ist der heilige Nikolaus auch der Schutzpatron der Seeleute.
Der Text ist urheberrechtlich geschützt und stammt aus:
Zett, Sabine: Der heilige Nikolaus. © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2018.
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