Selbstverständnis der Gefängnisseelsorge
1. Die Struktur der Gefängnisseelsorge der Diözese Linz
In der Gefängnisseelsorgeder Diözese Linz sind vier hauptamtliche und mehrere nebenamtliche Gefängnisseelsorger:innen im Auftrag der Kirche in den sieben Justizanstalten Oberösterreichs tätig. Die organisatorische und inhaltliche Unterstützung der Gefängnisseelsorger:innen wird vom Team Gefängnisseelsorge im Diözesanhaus wahrgenommen. Die Personalkosten werden zum überwiegenden Teil vom Bundesministerium für Justiz aber auch von der Diözese Linz getragen.
2. Die Gefängnisseelsorge als Teil des Justizvollzugs
Gefängnisseelsorge ist im Justizbereich den Fachdiensten (Sozialer-, Psychologischer-, Medizinischer und Psychiatrischer Dienst) zugeordnet. Sie ist institutionell unabhängiger als die anderen Fachdienste, was größere Freiräume in der konkreten Seelsorgearbeit, aber geringere institutionelle Mitgestaltungsmöglichkeiten mit sich bringt. Deshalb sind die Justizbeamtinnen und -beamten, die ganz entscheidend das Klima in einer Justizanstalt prägen, wesentliche Gesprächs- und KooperationspartnerInnen für die Gefängnisseelsorge.
3. Die Grundlage unseres Menschenbildes
Die Gefängnisseelsorge folgt in ihrer Arbeit dem Beispiel Jesu Christi. In ihm ist die befreiende Liebe Gottes Mensch geworden. Wir glauben, dass auch unser eigenes Handeln im Gefängnis ansatzweise diese befreiende Liebe Gottes erfahrbar machen kann.
Wir sind davon überzeugt, dass sich Christus auch heute in besonderer Weise in den Ausgegrenzten und Stigmatisierten zeigt. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der inhaftierte Mensch. Es geht um ein menschliches Ernstnehmen, was auch immer gewesen sein mag. Der Mensch verliert nie seine Würde.