„Ich möchte Teil einer lebendigen Gemeinschaft sein.“
Sind Beheimatung und Engagement überhaupt eine Geschlechterfrage?
Diese Frage beantworte ich ganz intuitiv mit „nein“, was nicht heißt, dass ich in der Organisation Kirche nicht immer wieder Unterschiede orte, die mir schon in jungen Jahren aufgefallen sind: Frauen durften (Kirchen)Haus und Hof in Schuss halten, Männer das Kirchenvolk – eine Einschätzung aus Volksschulzeiten, die ich in Teilbereichen so noch immer erlebe. In meinem persönlichen Glaubensleben habe ich mich bisher aber nicht über meine Geschlechterrolle definiert, sondern über das Menschsein in einer Gemeinschaft, mit einer Botschaft vor Augen, die den achtsame Umgang miteinander ins Zentrum setzt, die Impulse gibt und zum kritischen Reflektieren anregt.
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Ich möchte Teil einer lebendigen Gemeinschaft sein – das heißt für mich nicht nur konsumieren sondern selbst zum Gelingen beitragen. Angesichts einer immer kleiner und älter werdenden Pfarrgemeinde erlebe ich das als echte Herausforderung, die mich manchmal auch zweifeln lässt, wohin die Reise führen wird.
Was oder wer mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
Für mich persönlich stellt Musik eine wesentliche spirituellen Quellen dar. Sakrale Musik hat mich in den unterschiedlichsten Stimmungs-, Glaubens- und Lebenslagen begleitet mit einer stark kathartischen Wirkung. Das Zitat „Wer singt betet doppelt“ von Augustinus kann ich gut nachvollziehen.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Diese Themen betreffen Kirche und Gesellschaft gleichermaßen: respektvoller Umgang miteinander und gerade jetzt mit Menschen auf der Flucht, Chancengleichheit für Kinder egal welcher Herkunft, Leben ist „lebenswert“ bis zum letzten Tag und sollte nicht über den wirtschaftlichen Wert einer Person definiert werden.
Zur Person:
Ursula Eilmsteiner ist Mitarbeiterin im Schulamt der Diözese Linz.