„Frauenleben sichtbar machen ...“
Seit meiner Jugendzeit ist Kirche für mich gleichbedeutend mit Heimat. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir etwas zugetraut wird, dass ich wachsen kann und meine Talente und Begabungen einbringen darf. Diese positive Grundhaltung zu Kirche verdanke ich zu einem ganz großen Teil meiner Heimatpfarre Garsten und den Menschen dort, die mich geprägt haben.
Nach dem Theologiestudium und einigen Lehrjahren in Pfarre, Schule, Jugendzentrum und Kommunikationsbüro habe ich meine berufliche Beheimatung in der Katholischen Frauenbewegung gefunden. Von Anfang an hat mich das Engagement der vielen beherzten Frauen in den Pfarren der Diözese Linz und darüber hinaus begeistert und fasziniert. Ich sehe an vielen Orten, dass Frauen Kirche ganz wesentlich mittragen. Die Wertschätzung und Anerkennung dafür fehlt leider oft. Und damit meine ich nicht nur Themen wie zum Beispiel die längst überfällige Öffnung der Weiheämter für berufene Frauen, sondern das oftmalige Nicht-Gesehen-Werden von unheimlich viel unverzichtbarer Arbeit im alltäglichen Pfarrleben.
Mein Engagement gilt daher der Unterstützung von ehrenamtlichen Frauen in der Kirche. Es ist mir ein Herzensanliegen, sie zu begleiten, mit praktischen Tipps weiterzuhelfen, ihr Selbstbewusstsein als Mitgestalterinnen von Kirche zu stärken und nicht zuletzt auch, durch Impulse der kfb Nahrung für ihre Seele zur Verfügung zu stellen.
Inspirationsquelle sind mir dabei die vielen starken Frauen, die ich durch meine Arbeit kennenlernen durfte: in den Pfarren und Dekanaten, auf der Leitungsebene der kfb in Oberösterreich und auf Bundesebene, die Projektpartnerinnen unserer Aktion Familienfasttag in Asien und Lateinamerika und meine Kolleginnen.
Stärkend ist für mich auch die Auseinandersetzung mit den Lebenserfahrungen der Frauen in der Geschichte vor uns: in der Bibel und in der Tradition der Kirche. Ein besonderer Schatz ist für mich die Weisheit einer Katharina von Siena, die uns als Patronin und Weggefährtin in der kfb wichtig geworden ist. Ein Satz von ihr, der mir immer wieder Anstoß, Herausforderung und Auftrag ist, lautet: „Die Stunde ist kostbar. Warte nicht auf eine spätere Gelegenheit.“
Zur Person:
Mag.a Michaela Leppen ist Teamleiterin (Team Frauen) im Fachbereich Generationen und Beziehung des Bereichs Seelsorge & Liturgie.