„Mich freut es, ein Teil dieser Vielfalt zu sein ...“
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Kirche hat so viele Gesichter und ist groß an ihrer Vielfältigkeit.
Mich freut es, ein Teil dieser Vielfalt zu sein. An vielen Stellen, Einrichtungen und Winkeln in unserer Diözese spüren und erleben wir Kirche durch Menschen, die sich engagieren und auf andere zugehen. Ein großer Teil dieses Engagements ist den vielen Frauen in unserer Diözese, sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich, zu verdanken.
Meine Aufgabe als Betriebsrätin in der Diözese ist es, für die diversen Anliegen der Kolleg:innen in der Arbeitswelt unterstützend da zu sein.
Mitverantwortlich zu sein für Rahmenbedingungen, die ein gutes Arbeitsumfeld schaffen.
Sei es durch unseren Kollektivvertrag, der beispielsweise Sozialleistungen in den unterschiedlichen Lebensphasen bietet oder durch Lösungen für Kolleg:innen, die im Laufe des Erwerbslebens an ihre Grenzen stoßen.
Immer öfter wird der Wunsch laut, Arbeitszeiten den Lebenszeiten entsprechend anpassen und flexibel gestalten zu können. Auch hier braucht es Bemühungen, persönliche Interessen mit betrieblichen Notwendigkeiten zu verbinden.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Wir dürfen nicht müde werden, uns immer wieder die Frage zu stellen: Wie gehen wir als römisch-katholische Kirche tatsächlich mit den Themen Gleichstellung (Chancengleichheit und Gleichberechtigung) und Gender Diversity (die Buntheit an Lebensformen erkennen und nutzen) um.
Wir werden immer wieder gefordert sein, eine Haltung einzunehmen und Stellung zu beziehen.
Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...
In den letzten Jahren gab es viele Fortschritte zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Wandel in unserer Gesellschaft ist sichtbar. Auch Männer bringen sich viel stärker in die Kinderbetreuung ein.
Viele gesetzliche Voraussetzungen wurden dafür geschaffen.
Leider merken wir beim Blick auf die letzten 20 Jahre, dass es noch viel zu tun gibt. Eine annähernd gleiche Verteilung von Kinder-/Haushaltsarbeit und beruflicher Tätigkeit auf Mann und Frau wird noch eher selten gelebt. Meiner Ansicht nach hat auch die Politik hier noch einen großen Teil zu liefern.
In unserer Gesellschaft müssen die Pflege und Fürsorge am und für Menschen an Stellenwert gewinnen. Es braucht mehr Jobs, gerechte Bezahlung dafür und die Entlastung von Frauen in diesen Bereichen.
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
Eine lieber Mensch in meiner Pfarrgemeinde hat mich gefragt, ob ich für den Pfarrgemeinderat kandidieren möchte. Es freut mich sehr und ich nehme das Angebot an. Ich sehe die Aufgabe mit einer Herausforderung und einer Verantwortung für die Menschen in unserer Pfarrgemeinde verbunden und gleichzeitig gibt es so viel Möglichkeit an Mitgestaltung.
Ich möchte gerne junge Menschen ermutigen, auf den unterschiedlichen Ebenen in unserer Diözese das Haus „Kirche“ mit-/weiterzubauen.
Weil: „Glauben bedeutet, sich auf Gott zu verlassen, um in ihm gelassen zu sein.“ (Hans-Joachim Eckstein)
Zur Person:
Magdalena Hartl-Fischer ist Betriebsrätin in der Diözese Linz und Lehrlingsbeauftragte.