„Leider sind wir zur Wegwerfgesellschaft geworden ...“
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche engagiere und einbringe ...
Ich bringe mich erst so richtig in der katholischen Kirche ein, seitdem ich die Funktion als Pfarrsekretärin übernommen habe. In meiner Kindheit (damaligen Geburtsort) hatten wir aufgrund der mangelnden Mobilität nicht oft die Möglichkeit, am pfarrlichen Leben teilzunehmen, da wir im Ort noch keine Kirche hatten, sondern dazu in die Bezirkshauptstadt fahren mussten.
Seit dem Einblick in die pfarrliche Struktur aufgrund meiner Mitarbeit, steigt auch das Bedürfnis mehr und mehr, ein Teil der Gemeinschaft der katholischen Kirche zu sein und mitzuleben und zu gestalten. Auch weil mir schon in manch schwierigen Zeiten der Glaube Halt und Kraft gegeben hat.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Gewalt an Frauen und Kindern ist leider in unserer modernen und schnelllebigen Zeit immer noch ein Thema, nicht zuletzt auch in der katholischen Kirche, und für mich unvorstellbar. Möglicherweise ist ein Grund: „Dem Druck des Alltags gerecht zu werden“.
„Die Würde des Menschen“ (wie es im Grundgesetz steht) muss in allen Ebenen unserer Gesellschaft gelebt und geschätzt werden und die Grundvoraussetzung unseres Lebens sein.
Die Frauen in kirchlichen Weiheämtern miteinbeziehen: Mittlerweile bekommt die Gleichberechtigung immer mehr Beachtung. Wenn die katholische Kirche auch in Zukunft Bestand haben soll, ist die Einbeziehung von Frauen von äußerster Wichtigkeit.
Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...
Die Verschwendung auf Kosten unseres Planeten: Leider sind wir zur Wegwerfgesellschaft geworden. Die Aufteilung von Lebenschance und Wohlstand ist zu konträr. Der Kaufkonsum zugunsten der Wirtschaft – aber auf Kosten unserer Erde und des Klimas – muss gesteuert werden.
Was mich beGeistert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
„Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst“.
Christliche Nächstenliebe heißt, sich um die Armen, die Kranken, die Schwachen, die Notleidenden zu kümmern. Meiner Meinung nach zählt dazu auch die Pflege von aktiver Freundschaft und Beziehung. Ein respektvoller Umgang, welcher Zusammenarbeit in vielen Bereichen sicherlich erleichtert und damit Freude am Tun macht. Somit bleibt das pfarrliche Leben und die Kirche in Bewegung.
Zur Person:
Iris Köllerer ist Pfarrsekretärin in der Pfarre Pollham.