„Der Glaube gibt Lebensfreude ...“
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Das Jahr war durch das Kirchenjahr strukturiert. Der Sonntag war ein besonderer Tag. Schon als Kind wusste ich um die Festinhalte der kirchlichen Feste, die in der Kirche, aber auch zu Hause gefeiert wurden. Ich bin überzeugt, dass der Glaube meinen Eltern den Mut gab, sich nach den furchtbaren Kriegsjahren eine neue Zukunft aufzubauen. Der Glaube gibt Halt, der Glaube gibt Lebensfreude. Ich möchte mich in der Gemeinschaft von MitchristInnen immer wieder neu auf die Spur dieses Gedankens und dieser Erfahrung machen.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Warum darf eine Frau in der Kirche ihre Berufung zum Priesteramt nicht leben? Warum glaubt so mancher Amtsträger in unserer Kirche, dass nur Männer berufen sein können? Durch diese Ansicht verliert die Kirche sehr viel Kraft und Charismen, die sie dringend brauchen würde, um die frohe Botschaft des Christseins auszustrahlen und weiter zu geben.
Gleiche Zulassungsbestimmungen für Männer und Frauen zu allen kirchlichen Ämtern unserer Kirche, darauf hoffe ich, damit Frauen und Männer endlich gleichberechtigt im Weinberg Gottes arbeiten können.
Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...
Die Schere zwischen Arm und Reich ist viel zu groß. Es gibt Arbeit, die von der Gesellschaft nicht wertgeschätzt wird. Das wirkt sich natürlich auf die Bezahlung aus. Wir beuten die dritte und vierte Welt aus und nennen Menschen, die dann zu uns wollen, Wirtschaftsflüchtlinge. Könnte es sein, dass sie sich einfach wieder holen, was wir ihnen genommen haben? Es ist dringend notwendig da entgegen zu steuern. Der Fußabdruck der westlichen Welt muss kleiner werden.
Dazu passt ein Gedanke von Jimi Hendrix: „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
„Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.“ Diese Worte Jesu sind Zusage und Aufgabe zugleich.
In der Küche, kann ich zwar durch Kräuter Salz einsparen, aber ganz ersetzen nie. Und auch der Körper braucht Salz. Und wie kann ich in der Welt Salz sein? Für mich heißt das, die Zusage Gottes „Du bist meine geliebte Tochter“ zu leben versuchen, jeden Tag neu und so die Liebe Gottes mit allen MitchristInnen in die Welt tragen.
An eine Aufforderung von Bischof Maximilian denke ich auch oft: „Lasst euch die Freude am Menschsein und Christsein nie durch etwas nehmen.“
Zur Person:
Elisabeth Rockenschaub aus der Pfarre Ebensee ist Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen in der Diözese Linz.