„Ich wollte schon immer aktiv mitgestalten ...“
Warum ich mich als Frau in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Seit meiner Kindheit ist mir Kirche und Glaube sehr wichtig. Ich war sehr lange Ministrantin und konnte in der katholischen Jungschar und Jugend schon bald „Heimat“ erfahren, es war eine besondere Art der Gemeinschaft, die mich sehr geprägt hat. In meiner Heimatpfarre Kleinreifling übernahm ich schon in jungen Jahren die Leitung der Ministranten und ich denke gerne an diese Zeit zurück, denn es ist und war eine Zeit des Zutrauens, quasi eine Lebensschule bis heute. Ich wollte schon immer aktiv mitgestalten – und deshalb ist es mir ein großes Anliegen, mich mit meinen Fähigkeiten und Talenten in der Pfarre, im Dekanat und in der Diözese einzusetzen. Egal, ob das im beruflichen Kontext als Beauftragte für Jugendpastoral, Religionslehrerin, Betriebsrätin, Seelsorgeteambegleiterin, Referentin in der Ehevorbereitung, als Ehe-, Familie- und Lebensberaterin ist oder in meinem ehrenamtlichen Engagement. Wenn ich will, dass unsere Kirche bunt und lebendig ist, dann bin ich als Christin auch aufgefordert mitzugestalten! Durch meine Taufe bin ich gesendet und habe einen Auftrag – nur wenn ich aktiv und authentisch bin, kann ich Teil der Veränderung sein und ich kann gemeinsam mit den vielen anderen Engagierten Menschen versuchen, den Glauben ins Heute umzusetzen. Die Gemeinschaften in all meinen Arbeitsbereichen tun mir gut, geben mir Energie und Zuversicht und motivieren mich, aktiv unsere Kirche in Oberösterreich mitzugestalten.
Themen, die mir als Frau unter den Nägeln brennen ...
Für mich ist nach wie vor das Thema Gleichberechtigung eines der Wichtigsten, ebenso Frauen in Führungspositionen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch Verteilungsgerechtigkeit, gelingende Partnerschaft, Entschleunigung ...
Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...
Für mich gibt es eine Vielzahl an wichtigen Themen, unter anderem sind diese:
- Die aktuellen tagespolitischen Ereignisse, insbesondere der Krieg zwischen Ukraine und Russland
- Nachhaltigkeit und der Umgang mit Ressourcen
- Steigende Kinderarmut
- Corona und die Zeit danach – wie können wir als Kirche Brückenbauer sein?
- Achtsamkeit, Verantwortung, Entschleunigung
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Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
Die Botschaft, die uns Jesus hinterlassen hat, treibt mich an! Er ist ein Mensch, der mich immer schon fasziniert hat mit seinem Mut, seinem Vertrauen und seiner Entschlossenheit. Aber natürlich sind das auch die unzähligen Begegnungen und Gespräche mit den Menschen, wo ich oftmals sehr beschenkt herausgehen darf. Auch der Zusammenhalt, die Freundschaft in meinen unterschiedlichen Arbeitsfeldern, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, gibt mir Kraft und treibt mich an. Persönlich schöpfe ich Kraft in Gesprächen und den Begegnungen mit Menschen, aus dem Sport, aus Büchern, in der Stille, in der Natur. Kirche wird für mich bunt und lebendig, wo Menschen etwas von dem erleben und erfahren können, was Jesus mit einem Leben in Fülle gemeint hat. Eine lebendige Kirche ist es unter anderem dann, wenn sie uns Menschen Hoffnung und Kraft spenden kann, wo wir füreinander da sind, Freude und Liebe am Christsein haben, Verantwortung für unser Christsein übernehmen.
Zur Person:
Anita Buchberger, BEd ist Beauftragte für Jugendpastoral in der Pfarre Ennstal und Religionslehrerin an der Volksschule Losenstein.