„Gott heißt alles in mir willkommen ...“
Warum ich mich als Frau* in der Katholischen Kirche in Oberösterreich engagiere und einbringe ...
Ich bleibe in der Kirche trotz alledem: Trotz des Ausschlusses von Frauen* aus den wirklich entscheidenden Führungspositionen, trotz Heteronormativität und Paternalismus, trotz toxischer Strukturen und viel zu wenig Mut zur Veränderung.
Solange ich in dieser Kirche Menschen und Orte finde, die jenes „Reich Gottes“ erahnen lassen, welches Jesus gemeint hat, werde ich bleiben und mich – dort, wo ich es kann – für Veränderungen stark machen. Es gibt so viel Positives, welches Kirche möglich macht – das lohnt sich, vor den Vorhang zu holen!
Themen, die mir als Frau* unter den Nägeln brennen ...
#OutInChurch bewegt mich persönlich sehr. Ich bewundere den Mut jener queerer Menschen, die sich outen und für eine Kirche ohne Angst stark machen. Für mich ist das prophetisches Handeln. Erlebe ich noch, dass sich Kirche für die jahrhundertelange Diskriminierung queerer Menschen entschuldigt?
Diese gesellschaftspolitischen Themen stehen meiner Meinung nach jetzt an ...
Gerechtigkeit. Immer wieder Gerechtigkeit. Die Suche nach Gerechtigkeit durchzieht die jüdisch-christliche Tradition. Ohne Gerechtigkeit ist jeder Frieden längerfristig brüchig. Ohne der Frage nach Gerechtigkeit in der Gesellschaft wird das persönliche Ringen um ein gutes Leben für sich und andere mühsam.
Was oder wer mich beGEISTert und mir Kraft gibt, damit Kirche lebendig wird und in Bewegung bleibt ...
Mein theologisches Lieblingswort ist Gnade. Der Gedanke, dass Gott alles in mir willkommen heißt, ist phantastisch und stärkt mich alltäglich. Gott stellt keine Vorbedingungen. Gott nimmt selbst das an, was ich nicht annehmen kann.
Zur Person:
Mag.a Andrea Mayer-Edoloeyi ist Redakteurin bei der KirchenZeitung Diözese Linz.