Aschermittwoch
Der Aschermittwoch markiert den Beginn der österlichen Bußzeit – der Fastenzeit. Das Symbol der Asche ist ein Zeichen für unsere eigene Endlichkeit. Die Anerkennung unserer Grenzen und Brüche schafft die Möglichkeit zur Veränderung und zur Umkehr – mit Gottes Hilfe.
Den Besucher:innen eines Aschermittwochsgottesdienstes wird ein Kreuz aus Asche auf die Stirn gezeichnet. Die Worte, die dabei gesprochen werden – „Kehrt um und glaubt an das Evangelium" und „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ – verweisen auf die Bedeutung dieses alten Symbols.
Asche – ein Zeichen dafür, Wege zu verändern
Das Bestreuen mit Asche ist ein sehr altes Zeichen der Umkehr und findet sich schon im Alten Testament, war als Symbol der Reinigung und Buße aber im ganzen Orient verbreitet. Mit dem Zuspruch „Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15) verbindet sich für uns Christen die Gewissheit, mit unserem Gott immer wieder neu anfangen zu können. Unsere Sorgen und Nöte, Ängste und Brüche haben das Potenzial, im Vertrauen auf Gott verwandelt zu werden. Überall dort, wo wir schuldig werden, dürfen wir zu Gott kommen wie zu einem liebenden, barmherzigen Vater (Lk 15,11–32).
Asche – ein Zeichen für Vergänglichkeit
Die Erfahrung der Endlichkeit ist für uns Menschen grundlegend, auch wenn wir sie in einer von Machbarkeitsdenken und Wachstumsgläubigkeit geprägten Zeit immer wieder gerne von uns schieben. Das Bewusstmachen unseres begrenzten Lebens hilft uns, uns nicht zu wichtig zu nehmen und zeigt uns, dass es gut ist, den Weg durchs Leben nicht alleine gehen zu müssen. Gott geht alle Wege mit. Und er schenkt uns Hoffnung und Zuversicht.
Nachdenken – umdenken – die Kurve kriegen
Der Aschermittwoch lädt als Beginn der Fastenzeit ein, den Blick auf uns selbst zu lenken. Wenn wir unsere eigenen hellen und dunklen Seiten wahr- und annehmen können, macht uns das frei, umzudenken und im Vertrauen auf Gottes Begleitung neue Wege einzuschlagen, mit ihm gemeinsam „die Kurve zu kriegen“.
Text: Michael Haderer