24 Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.
25 Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.
26 Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
27 Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.
28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.
29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
32 Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
* 13. Februar 1847, Budrie di San Giovanni in Persiceto, Italien
† 13. Juli 1870, Italien
Ordensgründerin
Clelia Barbieris Vater starb, als sie acht Jahre alt war, sie wuchs danach in bitterer Armut auf, konnte nicht einmal ihre Volksschulausbildung beenden. Die gute Erziehung ihrer Mutter, die vornehmer Abstammung war und ihren armen Mann aus Liebe geheiratet hatte, glich die mangelnde Bildung aus. Unter der geistlichen Leitung eines Priesters verschrieb sie schon in jungen Jahren ihr Leben dem immerwährenden Gebet. Ihrer Mutter half sie im Haushalt, daneben lehrte sie die Kinder der Pfarrei den Katechismus. 1868 begann sie mit drei Gefährtinnen ein gemeinsames Leben in einem kleinen Haus in der Nähe der Pfarrkirche - der Beginn der Kongregation der kleinsten Schwestern der Schmerzensmutter. Gut zwei Jahre später starb sie, ausgezehrt von Tuberkulose, nachdem ihr die Gnade der Stigmatisierung als höchsten Grad der mystischen Erfahrung verliehen worden war. Das einzige erhaltene Schriftstück aus ihrer Hand ist ein Brief an Jesus vom Januar 1869: Jesus, mein Bräutigam, ich möchte dir das schreiben, um es immer im Gedächtnis zu haben. Große Gnaden hat Gott mir heute geschenkt. Ich war in der Kirche und wohnte der Messe bei, als ich einen starken Anstoß verspürte, der mich antrieb, meinen Willen in allen Dingen abzutöten, um dem Herrn immer mehr gefallen zu können. Und ich fühlte den Willen, es zu tun, aber ich hatte nicht die Kraft dazu. Du siehst, o großer Gott, den entschlossenen Willen, dich zu lieben, und ich möchte dir nie mißfallen. Aber mein Elend ist so groß, dass ich dich immer beleidige. Herr öffne dein Herz und sende das Feuer deiner Liebe, um mein Herz zu entflammen und mein Herz brennen zu lassen. Als Antwort lässt Clelia Jesus sprechen: Du kannst nicht wissen, vielgeliebte Tochter, wie sehr ich dich liebe, wie sehr ich dir zugetan bin, wie brennend ich wünsche, dass die Heiligkeit in dir leuchte. Hab also Mut, kämpfe weiter, denn alles wird gut gehen. Wenn du zu leiden haben wirst, dann vertraue dich meinem Herzen an. Ich werde dir in der Kraft Gottes Ruhe schenken!
Hl. Johannes Höver
* 10. November 1816, Oberstehöhe bei Neuhonrath im Siegkreis in Nordrhein-Westfalen
† 13. Juli 1864
Lehrer, Ordensgründer
Johannes war Sohn eines kleinen Bauern, wurde Lehrer und sah die Not vieler seiner Schüler. 1857 gründete er zusammen mit Franziska Schervier die "Genossenschaft der Armen Brüder vom Hlg. Franziskus" zur Fürsorge für verwahrloste Kinder und Jugendliche.
Hl. Mildred
* um 660, Mercien, England
† 13. Juli 734, England
Äbtissin in Minster
Mildred war die Tochter von Merowald und Ermenburg, die tiefgläubig waren; sie erzogen ihre Töchter zum Klosterleben. Nach der Geburt ihres vierten Kindes legten sie selber die Gelübde der Reinheit und Keuschheit für den Rest ihres Lebens ab, Ermenburg gründete auf Gütern, die sie von König Egbert als Sühnegeld für ihre ermordeten Brüder bekommen hatte, das Kloster Minster auf der heutigen Insel Sheppey im Bezirk Thanet in Kent und wurde dort Äbtissin. Mildred wurde in der Benediktinerinnenabtei Chelles bei Paris erzogen. Weil ein Ritter sie zur Frau nehmen wollte, musste sie nach einiger Zeit die Flucht ergreifen. Zur Äbtissin, die Ärger vermeiden wollte und auf Seiten des Ritters stand, sagte sie der Überlieferung nach: Wie wagt ihr es, Lehrerin der Keuschheit und Führerin der Jungfrauen, mich zu einem anderen Leben zu verführen. Meine Mutter schickte mich hierher zum Lernen, nicht zum Heiraten. Ich komme hierher, einen Grund zu suchen für ein jungfräuliches Leben, nicht einen Ehemann zu finden. Mildred versteckte sich daraufhin einige Zeit im französischen Flandern, in der Gegend des Ortes, der später nach ihr Millam genannt wurde und in einer von Sümpfen geprägten Landschaft lag. Sie beeindruckte die Menschen dort durch ihr Vorbild und ihre Lehren, durch ihre Güte gegenüber den Armen und durch die Pflege von Kranken, die eine Heilung des durch die Sümpfe vervorgerufenen Fiebers erbrachte, so dass man ihr schon damals den Beinamen "die Heilige" gab. Nachdem Mildred nach England zurückkehren konnte, trat sie ins Kloster Minster ein und folgte 695 ihrer Mutter im Amt der Äbtissin nach. Nach ihrem Tod geschahen viele Wunder und wunderbare Heilungen, ihr Ruf verbreitete sich, und sie wurde vielerorts als große Wundertäterin verehrt, so auch in Izenberge in Belgien. Nach der Zerstörung des Klosters Minster durch die Dänen im Jahr 1011 wurden Mildreds Reliquien nach Canterbury überführt, in der Reformation wurden sie vernichtet.
Hl. Silas
* Israel
† 1. Jahrhundert
Äbtissin in Minster
Silas - der Name ist die aramäische Form des Namens Saul - wird heute oft mit Silvanus gleichgesetzt (die Orthodoxe Kirche allerdings verehrt in Silvanus eine andere Person). Er stammte aus der Jerusalemer Urgemeinde. Zusammen mit Judas wurde er nach Antiochia - dem heutigen Antakya - gesandt, um dort die Entscheidung des Apostelkonzils für die Heidenmission bekanntzugeben (Apostelgeschichte 15, 32 - 34). Auf seiner zweiten Missionsreise begleitete er Paulus und kam nach Beröa - dem heutigen Verroia -, Athen und Korinth, wo er das Evangelium verkündigte (2. Korintherbrief 1, 19). Er war zusammen mit Paulus Absender der Briefe nach Thessaloniki und überbrachte im Auftrag von Petrus dessen ersten Brief (1. Petrusbrief 5, 12).