Das Dekanat Linz-Süd startete im Pfarrheim Ebelsberg am 25. Oktober 2024 den Umsetzungsprozess.
Durch den Umstellungsprozess leitet uns das sog. "Kernteam". Gebildet aus Dekanatsleitung und Vertreter:innen von Knotenpunkten und einer Vertreterin der Sekretärin wird das Kernteam von zwei Gemeindeberater:innen und einer inhaltlich beauftragten Person als Verbindung zur Diözese begleitet.
An der Startveranstaltung des Dekanates Linz-Süd nahmen Martin Schachinger, Leiter der Stabstelle Pfarrstruktur, sowie Reinhard Wimmer, Leiter des Fachbereichs „Ehrenamt und Pfarrgemeinde“, als Vertreter der Diözese Linz teil.
Voller Interesse lauschten die Pfarrgemeinderät:innen und Interessierten aus Linz-Süd den Schilderungen von Sonja Sommergruber, die aus ihrem reichen Erfahrungsschatz aus der neuen Pfarre Urfahr-St. Junia im Norden von Linz erzählte. Außerdem betonte sie die Notwendigkeit, den Wandel in Kirche und Gesellschaft anzunehmen und mit Mut, Offenheit und Vernetzung zu gestalten. Dabei soll ein Rahmen geschaffen werden, der die Vielfalt wahrt und eine ansprechende Spiritualität für die Zukunft sichert. „Sonja Sommergruber war ein Highlight“, erklärte eine Teilnehmende, da man zusätzlich zur Theorie nun Einblicke in eine mögliche Praxis habe und dadurch das Neue besser vorstellbar sei.
Maria von Magdala und ihre Begegnung mit dem auferstandenen Jesus stellten Dechant Thomas Schawinski und Dekanatsassistentin Elisabeth Greil als spirituelles Leitbild an den Anfang, um zum gemeinsamen Aufbruch in das Neue zu ermutigen. Mit Maria Magdalena verdeutlichten sie wie wichtig es ist, zuerst das Alte zu betrauern und loszulassen, um das Gerufen sein in das Neue erkennen zu können. Sie ermutigten mit dem Blick auf Christus gemeinsam Schritt für Schritt den Zukunftsweg zu gehen. Dazu wurden 21 Kerzen angezündet als Zeichen für die 13 Pfarrgemeinden und die weiteren pastoralen Orte (Kindergärten, Schulen, Senorenzentren, TMA voest…) im Dekanat. Sie sind Zeichen dafür, dass auch in Zukunft jede Pfarrgemeinde und jeder pastoraler Ort wichtig sein wird – wenn auch vielleicht anders als bisher.
Der Zukunftsweg soll die Zukunft der Pfarrgemeinden und pastoralen Orte sichern und die Zusammenarbeit im Süden von Linz intensivieren. Dadurch können Ressourcen gebündelt und nachhaltig gesichert werden. „Wir sind auf einem guten Weg“, erklärt Elisabeth Greil. „Wir haben in acht der dreizehn Pfarrgemeinden bereits bestehende Seelsorgeteams. Zudem gibt es bereits Kooperationen in der Erstkommunions- und Firmvorbereitung verschiedener Pfarrgemeinden, sowie gemeinsame Veranstaltungen in der Vergangenheit. Nun werden wir daran weiter bauen!“
„Der Abend war als Informationsabend und damit auch als Start für Zukunftsweg geplant und damit ein voller Erfolg. Wer eine große Reise wagt, muss sich vorher gut informieren“, schildert Elisabeth Greil. „Es war viel wichtige Information und zugleich die Möglichkeit auf viele Fragen Antworten zu erhalten für die Teilnehmenden. Ich gehe vorsichtig und optimistisch in die Zukunft. Für Linz-Süd sind diese Veränderungen wichtig!“
Hoffnung und Zuversicht für den gemeinsamen Weg, wollen Thomas Schawinski und Elisabeth Greil den Menschen in Linz-Süd mitgeben. Sie bilden gemeinsam mit der erweiterten Dekanatsleitung die bunt zusammengesetzte Steuerungsgruppe des Zukunftsweges für Linz-Süd. Thomas Schawinski bringt als Neuer im Dekanat (seit 1.9.24) seinen fragend-interessierten Blick ein. Elisabeth Greil kennt viele der engagierten Menschen und ihre Verwurzelungen in Pfarrgemeinden sowie pastoralen Orte in Linz-Süd. „Beide Blicke zusammenzulegen bereichert in der Leitung des Dekanates enorm,“ freut sich Elisabeth Greil.
Martin Schachinger, Leiter der Stabsstelle Territorialreform der Diözese Linz, betonte, man wolle die Grundfunktionen von Kirche (Verkündigung, Liturgie, Caritas und Gemeinschaft) sicherstellen. Dazu brauche es die Solidarität über die bisherigen Pfarrgrenzen hinaus. Die Neustrukturierung wurde erforderlich durch die vielen gesellschaftlichen Veränderungen und durch die geänderten Rahmenbedingungen in und außerhalb der Kirche. Personelle, finanzielle und inhaltliche Faktoren bräuchten neue Strukturierungen, um in Zukunft den Auftrag der Kirche für diese Welt wahrzunehmen. Schachinger bedankte sich für all das, was bisher geleistet wurde, und für das vielfältige Engagement vor allem der unzähligen Ehrenamtlichen.
Reinhard Wimmer, Leiter des Bereichs „Ehrenamt und Pfarrgemeinde“ begrüßte alle Anwesenden und gab einen Ausblick auf den kommenden Strukturprozess. Die katholische Kirche und so auch das Dekanat Linz-Süd müsse sich nicht völlig neu gründen, sondern nur so ändern, um auch in Zukunft lebensfähig zu sein. Die neue Pfarre baue dabei auf einem gemeinschaftlichen Leitungsmodell auf – sowohl auf der Pfarrebene im Pfarrvorstand als auch auf der Pfarrgemeindeebene mit der Leitung durch Seelsorgeteams. Auch die Rollen der Haupt- und Ehrenamtlichen würden sich verändern, so Wimmer. Die Pfarrgemeinden seien weiterhin Orte, an denen sich Christ:innen versammeln, Liturgie feiern, den Glauben verkünden, Nächstenhilfe leisten und eine Gemeinschaft bilden. Damit dies gelingen könne, sei ein wertschätzender Umgang miteinander notwendig. Man müsse solidarisch miteinander umgehen und gemeinsam an einem Strang ziehen, denn gemeinsam könne man mehr erreichen, so Wimmer.
Hier kann die Powerpoint-Präsentation dieses Abends heruntergeladen werden.
Im ersten Jahr geht es im Wesentlichen darum, dass die Pfarrteilgemeinden innerhalb einer Pfarre „Kirche weit denken“, dass alle Gläubigen ein motivierendes „Wir-Gefühl“ im kirchlichen Miteinander entwickeln und zusammen vereinbarte Ziele unter Beachtung der örtlichen Vielfalt und Gegebenheiten im pastoralen Raum angehen.
In jeder Pfarre wird daher ein gemeinsames Pastoralkonzept erarbeitet, in dem Ziele und Schwerpunkte für das künftige seelsorgliche Handeln festgelegt werden. In dieser Zeit werden der Pfarrer sowie die Pastoral- und Verwaltungsvorständ:innen bestimmt. Diese arbeiten mit den vorhandenen Priestern, Diakonen, Seelsorger:innen, Sekretär:innen und Ehrenamtlichen zusammen. Außerdem werden Mitglieder für die Seelsorgeteams in den Pfarrteilgemeinden und für den Pfarrlichen Pastoralrat (aus den Pfarrgemeinderäten) gesucht.
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