Pfarre Ebelsberg
Der alte Markt Ebersberg war mit seiner Pfarre, die schon seit 1071 zum Stift St. Florian gehört, seit jeher – und bis heute – ein Durchzugsort an einer wichtigen Verbindungsstraße gelegen. Jahrhundertelang prägte die Pfarrgemeinde das öffentliche Leben Ebelsbergs.
Durch die enormen Neubauten der letzten Jahrzehnte und deren Bewohner ist die Pfarre mit der Pfarrkirche nicht nur örtlich an den Rand gerückt. Doch bleibt das Gotteshaus von Teilen der neugebauten Siedlungen gut sichtbar. Und jede/r, der nach Linz muss, fährt an der Kirche mit ihrem in Oberösterreich einzigartigen Altarraum im sogenannten Jugendstil vorbei.
Irgendwie kennt unsere Pfarrgemeinde auch das Schicksal ihres Pfarrpatrons Johannes des Täufers. Er wird im Neuen Testament als „Rufer“, als „eine Stimme in der Wüste bezeichnet“. So versuchen wir auch als „seine“ Pfarrgemeinde eine Stimme zu sein – im immer unüberschaubareren Häusermeer dieses Stadtteiles. Die Integration der Neuzugezogenen kann uns nicht recht gelingen.
Die Zahl der Christinnen und Christen, die am gottesdienstlichen Leben teilnehmen, ist sehr klein geworden. Auch „Corona“ hat zu dieser Situation sehr beigetragen. Die kommen, tragen aber an der Lebendigkeit der Pfarre mit und nehmen ihre Angebote gerne an. Bei Festlichkeiten wie dem Erntedankfest und dem „Johanneskirtag“ trifft sich eine bunte Schar junger und älterer Menschen. Mit dem Pfarrblatt und der Homepage versuchen wir jene zu erreichen, die nicht kommen.
In Männer- und Mütterrunden trifft man sich, um Gemeinschaft zu pflegen, sich auszutauschen über „Gott und die Welt“. Zu den Jungscharstunden finden sich immer einige Kinder und Leiterinnen zusammen. In der Firmvorbereitung arbeiten wir mit den Nachbars Pfarren Pichling und Solarcity zusammen.
Die offene Atmosphäre bei den Sitzungen des Pfarrgemeinderates wird sehr geschätzt. Der Austausch von Ideen und Meinungen hat gut Platz.
Manches was die Zukunft bringen wird, zum Beispiel weitere sehr große Wohnbauvorhaben, die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder, die wachsende Anonymität ist voraussehbar, ebenso wie die Strukturreform der Diözese. Wie sind uns auch im Klaren, dass Hauptamtliche und Ehrenamtliche immer schwerer zur Verfügung stehen werden. Die Deckung der laufenden Betriebskosten und die Erhaltung der pfarrlichen Gebäude wird eine immer größere finanzielle Herausforderung.
Manches was die Zukunft bringen wird, lässt sich nicht voraussehen. Das gilt für die „Institution“ Pfarre. Das gilt aber auch für jede/n einzelne/n.
Für uns als Pfarre sollte trotz allem gelten, was für den Patron unserer Pfarre gilt: eine Stimme zu sein, eine Ruferin hinein in das Leben der Menschen.