Donnerstag 1. August 2024
Dekanat Linz-Mitte

Linz-St. Martin am Römerberg

Die „Martinskirche“ – seit 2016 die Pfarrkirche der Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg – blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück.

 

Hier geht es zur Homepage der Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg.

799 wird erstmals eine Kapelle des Hl. Martin erwähnt – ob dies tatsächlich ein Vorläuferbau der heutigen Martinskirche war, wurde in der historischen Forschung mehrfach revidiert.

Es gab an dieser Stelle jedenfalls eine karolingische Pfalzkapelle, auf die der noch heute bestehende Langbau zurückgeht. Tatsächlich bestand schon früh eine Pfarre, die erst im Jahr 1286 auf die damals neu errichtete Stadtpfarrkirche übertragen wurde.

 

Sowohl in romanischer als auch in gotischer Zeit gab es bauliche Veränderungen; aus der Zeit der Gotik stammen das Volto-Santo-Bild, der Triumphbogen mit der Strahlenkranzmadonna und natürlich die Apsis.

 

Starke Beschädigungen während der Bauernkriege im 17. Jahrhundert drängten die Kirche immer mehr in die Bedeutungslosigkeit: so ist bekannt, dass sie Mitte des 18. Jahrhunderts als Pferdestall verwendet wurde, 1810 folgte die Profanierung, die Kirche wurde Militärdepot; erst 1841 wurde sie wieder geweiht. Viele böhmische Arbeiter waren damals nach Linz gekommen, um in den neu errichteten Fabriken zu arbeiten. Etliche von ihnen wohnten in den kleinen Häusern entlang der Römerstraße; sie besuchten fortan die „böhmischen Gottesdienste“ in der Martinskirche, die letztlich – bis 2016 – eine Filialkirche der (ehemaligen) Kapuzinerpfarre St. Matthias geblieben ist.

 

Die Martinskirche wurde 1947, 1975-1977 und 2016 umfassend renoviert. Die Fenster in der Apsis, insbesondere das mittig angeordnete „Martinsfenster“, sowie das Fenster oberhalb des Eingangs, den Traum des Hl. Martin darstellend, wurden 1947 von Josef Raukamp und Alfred Stifter realisiert. Damals erhielt die Kirche im Wesentlichen ihr heutiges Erscheinungsbild.

Im Laufe der Zeit wurde die Kirche dann für Taufen und Trauungen immer beliebter.

 

Zu St. Matthias ist – im Kontext der Geschichte anderer Pfarren im Dekanat – auch Folgendes erwähnenswert: diese Pfarre hatte ursprünglich ein riesiges Pfarrgebiet. 1922 wurde die Dompfarre durch Gebietsabtretungen gegründet. Schließlich folgte 1957 die Trennung des Froschbergs von St. Matthias. St. Konrad wurde zunächst als Kooperator-Expositur, schließlich 1960 als eigene Pfarre errichtet. Zählte die Pfarre St. Matthias vor 1922 noch 21.000 Gemeindemitglieder, so waren es nach diesen Neugründungen noch 4.500 – so die Pfarrchronik.

 

Nachdem sich die Kapuziner schon früher seelsorglich aus Linz zurückgezogen und schließlich 2015 angekündigt hatten, das ehemalige Kloster verwerten zu wollen und die Kirche in der Kapuzinerstraße aufzugeben, wurde die Übersiedlung der Pfarre Linz-St. Matthias – die Kapuzinerkirche wurde 2016 profaniert – auf den Römerberg beschlossen. Die Pfarre wurde auf die Martinskirche „übertragen“ und mit bischöflichem Dekret in „Linz-St. Martin am Römerberg“ umbenannt.

 

Dieser Schritt stellte zweifelsohne einen neuerlichen Umbruch in der Geschichte der Pfarre dar. Mit jedem derartigen Umbruch geht auch ein Abschied einher, und Abschiede bringen naturgemäß auch Friktionen mit sich. Dennoch: ab dem Zeitpunkt, als die Übersiedlung feststand, hat es die Pfarre geschafft, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Gemeinde am Römerberg, in der „neuen alten“ Pfarrkirche St. Martin, heimisch wurde.

 

Die Zeit der Pandemie brachte – wie in vielen anderen Pfarren – gewissen Verwerfungen mit sich. Aufgrund der Größe (eigentlich „Kleinheit“) der Martinskirche und der natürlich wichtigen Abstandsregelungen war es länger als in anderen Kirchen nicht möglich, Gottesdienste zu feiern. Doch letztlich ist die Pfarre Linz-St. Martin am Römerberg das geblieben, was sie immer war: ein lebendiger und offener Ort der Begegnung, getragen von der Freude am gemeinsamen Feiern, von der Freude an der gemeinsamen pastoralen Heimat.

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