Hl. Anenkletos (Cletus)
* Rom
† 88
römischer Gemeindevorsteher, Märtyrer
Anenkletos war nach den traditionellen Papstlisten ab 76 nach Petrus und Linus der Dritte der römischen Gemeindevorsteher. Nicht gesichert aber sehr wahrscheinlich ist, dass Anenkletos und ein in derselben Funktion genannter Cletus dieselbe Person bezeichnen. Von Anenkletos wird berichtet, dass er mehrere Priester ordinierte und als Märtyrer starb.
Hl. Ratbert
* 790, Frankreich
† 859, Frankreich
Abt in Corbie
Ratbert war ein Schüler von Adalhard, er wurde Mönch in Corbie und um 844 dort Abt. 853 gab er dieses Amt auf und lebte nur noch für seine Studien, vor allem auch zur Lehre über Maria und zur Abendmahlslehre, wo er die Transsubstantiationlehre entfaltete: Weil Christi Leib eine geistliche Speise sei, bleibe zwar die äußere Gestalt und der Geschmack der Elemente erhalten. die Substanz werde aber innerlich verwandelt in den realen fleischlichen Leib Christi, wie er ihn auf Erden getragen hat.
Ratberts Gebeine wurden 1059 erhoben; die Reliquien befinden sich in der Pfarrkirche St. Peter in Corbie.
Hl. Richarius
* 6. Jahrhundert, Centula, dem heutigen St-Riquier an der Somme, Frankreich
† 645
Priester, Einsiedler
Riquier wurde der Überlieferung nach von den irischen Missionaren Fichori und Chaidocus zum Christentum bekehrt und zum Priester geweiht. Er wirkte dann als Priester in seiner Heimat, bis er von König Dagobert beschenkt wurde und nach England reiste, um Gefangene zu befreien. Um 640 zog er sich zurück und lebte im Wald bei Crézy - dem heutigen Forest-Montiers - als Einsiedler.
Nach seinem Tod wurde Riquiers Leichnam in seinen Heimatort überführt. 950 überführte Graf Arnulf I. die Gebeine nach Montreuil - dem heutigen Montreuil-sur-Mer, dann ins Kloster St-Bertin - im heutigen St-Omer; 980 führte Hugo Capet sie nach St-Riquier zurück. Über dem Grab von Riquier entstand eine Abtei, die später ebenso wie die Stadt nach ihm benannt wurde.
Riquiers Lebensgeschichte wurde wohl Ende des 7. Jahrhunderts verfasst. Kurz nach 800 wurde sie auf Bitten von Abt Angilibert durch Alkuin überarbeitet, der sein Werk Karl dem Großen widmete.
Hl. Trudpert
* 6. Jahrhundert, Irland oder Schottland
† 607
Glaubensbote in Alemannien, Märtyrer
Trudpert kam als Wallfahrer nach Rom und erhielt dort den Auftrag, als Glaubensbote in Alemannien zu wirken. Nach der Legende ließ er sich 604 im Münstertal bei Freiburg nieder und erhielt Land vom Grafen Othbert. Als er bei seiner Einsiedelei eine Kirche errichten wollte, erschlugen ihn die Knechte Othberts, die ihm beim Roden helfen sollten, mit einer Axt.
Auf dem Platz von Truperts Zelle entstand um das Jahr 800 die Benediktinerabtei St. Trudpert.
Hl. Rafael Arnáiz Barón
* 9. April 1911, Burgos, Spanien
† 26. April 1938, Spanien
Mönch, Mystiker
Rafael Arturo Alvaro José de la Inmaculada Concepción y San Luis Gonzaga wurde als ältestes von vier Kindern des Rafael Arnáiz Sánchez de la Campa und der Mercedes Barón Torres, einer wohlhabender Familie, geboren. Die Erziehung im katholischen Elternhaus prägte ihn sein Leben lang. Ab 1920 besuchte er das Jesuitenkolleg La Merced und wurde Mitglied der Marianischen Kongregation, ab 1923 das Jesuitenkolleg in Oviédo. 1929 begann er mit dem Studium der Architektur, zunächst in Oviedo, ab 1930 in Madrid.
1933 leistete er seinen Militärdienst bei den Pionieren der Minenleger, im November bat er dann um Aufnahme in die Trappistenabtei. Vier Monate verbrachte er in seiner Trapa, dann erkrankte er an Diabetes und musste das Kloster verlassen; nach einigen Monaten verbesserte sich sein Zustand, aber er konnte die volle Strenge der Regel nicht tragen und deshalb keine Profess ablegen. So kehrte er im Januar 1936 als Oblate in die Abtei zurück und lebte dort fortan auf der Krankenstation.
Anfang Januar 1937 verschlimmerte sich seine Krankheit wieder, seine Oberen beschlossen, ihn nach Hause zu schicken.
Nachdem sich sein Gesundheitszustand wieder verbessert hatte, kehrte er im Dezember 1937 erneut in die Abtei zurück. Nach langer Zeit des Leidens und Ringes gelang es Rafael schließlich, die dunkle Nacht, die ihn umgab, zu durchbrechen. Im März 1938 notierte er: "Gott liebt mich so sehr, dass selbst die Engel es nicht begreifen! Wie groß ist Gottes Barmherzigkeit! Er liebt mich! Er ist meine Freund, mein Bruder, mein Vater, mein Lehrer! ... Ach, mein Jesus, mir fehlen Papier und Feder! ... Wie ist es möglich, dass ich noch die Gelassenheit habe, an etwas zu denken, was die Welt vernünftig nennt, ich, der ich den Verstand verliere, wenn ich an dich denke!"
Am Ostersonntag 1938 überreichte der Abt des Klosters Rafael ehrenhalber die Kleidung der Professmönche. Rafaels Gesundheitszustand verschlimmerte sich; nach einigen Tagen des schlimmen Leidens verstarb er.
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