Es wurde wieder einmal an das Schicksal der Geflüchteten erinnert, die unter unmenschlichen Bedingungen in Zeltlagern an den EU-Außengrenzen untergebracht sind. Eine Plattform um das Projekt „Brücken bauen“ lud zu diesem „Wochenende für Moria“ ein.
Wiener Lieder von Portwine & Salettl machten den Beginn, nachdenklich machten die Songs von Liedermacher Karl Doblhammer mit Heinz Augustin. Mit ihrer Stimme begeisterte auch Sophie Maxwald, begleitet von Sarah Schreiner und Dominik Saloberger. Am Sonntag zeigten die Andorfer Jongleure eindrucksvoll, wie man viele Bälle und Keulen in der Luft hält und Nora und Peter Mayer begeisterten mit ihren Liedern, begleitet von den Rhythmen von Wolfgang Auinger.
Sie alle gaben ihr Bestes, vor keinem großen Publikum, aber vor Menschen, die sich berühren ließen und stehen blieben. Für die einzige Gage in Form des guten Gefühls, für Menschen die Stimme zu erheben, die kaum was zu lachen haben. „Ich bin selber Mama und kann nicht mit anschauen, wie die Familien mit ihren Kindern in den Zelten hausen müssen“, begründet Nora Mayer ihr Engagement. Martina Bamberger von Portwine und Salettl freute sich, dass sie angefragt wurde: „Ich möchte mit dem, was ich gerne tue, bewirken, dass die Welt ein bisschen menschlicher wird. Wir singen gerne hier, weil es uns nicht wurscht ist, wie es anderen geht. Wir leben gemeinsam auf dieser Welt. Wir haben unseren Wohlstand nicht für uns gepachtet, sondern müssen auch anderen helfen. Ich möchte nicht, dass die Situation der Flüchtlinge in Vergessenheit gerät und erwarte mir, dass die Politik wirkliche Hilfe durchzieht,“ sprudelt es geradezu aus ihr heraus. Und Karl Doblhammer sagt: „Wir sind auf der Butterseite, und viele andere haben keine Chance. Es braucht Menschlichkeit, es ist doch unsere Aufgabe, dass diese Menschen unterstützt werden. Mit Menschlichkeit, Frieden und Freiheit beschäftigen sich auch meine Lieder.“
Rund um die Kirche hingen persönliche Stellungnahmen zum Thema, und viele Briefe an Politiker wurden unterschrieben. Sechs Personen zeigten ihre Solidarität auch dadurch, dass sie die Nacht vor Ort im eigenen Zelt verbrachten.