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Pfarrstrukturreform: Dekanate Andorf und Gallneukirchen ins Vorbereitungsjahr gestartet
Mit September 2022 starteten sieben weitere Dekanate die Vorbereitungsphase für die Umsetzung der Pfarrstrukturreform der Katholischen Kirche in Oberösterreich. Am 8. Oktober 2022 begannen die Dekanate Andorf und Gallneukirchen den zweijährigen Prozess.
Der Herbst ist für sieben Dekanate der Beginn eines ganz besonderen Arbeitsjahres: Sie werden als „zweite Gruppe“ die Umsetzung der Pfarrstrukturreform auf dem Zukunftsweg mit dem Vorbereitungsjahr beginnen. Die Dekanate Andorf, Frankenmarkt, Gallneukirchen, Kremsmünster, Ried im Innkreis, Steyr und Traun werden einen zweijährigen Prozess durchlaufen, an dessen Ende die neu gegründeten Pfarren als pastorale Räume mit Pfarrteilgemeinden stehen. Sie profitieren dabei von den Erfahrungen der „Pionierpfarren“ Linz-Nord, Braunau, Weyer, Schärding und Eferding, die bereits im Herbst 2021 als Vorreiter diesen Weg begonnen haben.
Die sieben Dekanate starteten mit September 2022 in einen zweijährigen begleiteten Übergangsprozess. Im ersten Jahr geht es im Wesentlichen darum, dass die Pfarrteilgemeinden innerhalb einer Pfarre Kirche weit denken, ein Wir-Gefühl entwickeln und als pastoraler Raum zusammenarbeiten. In jeder der zukünftigen Pfarren wird ein Grobkonzept für ein gemeinsames Pastoralkonzept erarbeitet, in dem Ziele und Schwerpunkte für das künftige seelsorgliche Handeln festgelegt werden. Gleichzeitig sollen die Leitungsämter von Pfarrer sowie Pastoral- und Verwaltungsvorstand bzw. -vorständin besetzt werden. Diese arbeiten mit den vorhandenen Priestern, Diakonen, Seelsorger:innen und Ehrenamtlichen zusammen. Außerdem werden Mitglieder für die Seelsorgeteams in den Pfarrteilgemeinden und für den Pfarrlichen Pastoralrat gesucht. Im Herbst 2023 beginnen die sieben Dekanate, unterstützt durch Bildungs- und Begleitprozesse, in der neuen Struktur zu arbeiten. Die rechtliche Gründung als Pfarre wird mit 1. Jänner 2024 erfolgen. Diesen Umstellungsprozess sollen in den kommenden fünf Jahren alle Dekanate bzw. Pfarren durchlaufen haben. Die Umsetzung wird durch die Stabsstelle Pfarrstruktur unter der Leitung von Martin Schachinger koordiniert.
Nach den Dekanaten Steyr und Traun starteten am 8. Oktober 2022 die Dekanate Andorf und Gallneukirchen den Umsetzungsprozess.
Dekanat Andorf: „Wir sind heute aufgebrochen in eine gute Zukunft“
Zum Dekanat Andorf gehören die 12 Pfarren Altschwendt, Andorf, Diersbach, Eggerding, Enzenkirchen, Kopfing, Raab, Rainbach im Innkreis, St. Willibald, Sigharting, Taufkirchen an der Pram und Zell an der Pram. An der Startveranstaltung am 8. Oktober 2022 beim Kirchenwirt in Rainbach nahmen 65 Personen teil, unter ihnen Dechant Erwin Kalteis, Dekanatsassistent Johannes Weilhartner und Mitglieder des erweiterten Dekanatsrates. Zum Kernteam, das den Prozess leitet, gehören Dechant Erwin Kalteis, Dekanatsassistent Johannes Weilhartner als Projektverantwortlicher, Waltraud Bischof, Christine Brait-Knonbauer, Bettina Eder, Anton Ertl, Anton Haunold, Katharina Mayrhofer, Katharina Samhaber, Angela Schwaiger und Alfred Steininger. Die Begleitung des Dekanats übernehmen in den kommenden beiden Jahren Mayella Gabmann und Heinrich Brandstetter (Prozessbegleitung) sowie Anton Riedl (inhaltliche Begleitung).
An der Startveranstaltung des Dekanats Andorf nahm Monika Heilmann, designierte Leiterin des Bereichs „Pfarre & Gemeinschaft“ der Diözesanen Dienste, als Vertreterin der Diözesanleitung teil. Heilmann betonte, auf dem Weg der Umsetzung der Pfarrstrukturreform sei die gesamte Diözese am Lernen. Das Wertvollste bei einem solchen Prozess sei die Zeit, die jede:r den anderen und der gemeinsamen Sache schenke. Im Prozess stünden die drei Schwerpunktthemen Spiritualität, Solidarität und Qualität im Mittelpunkt, wie Heilmann erläuterte: „Das Handeln von Kirche wird auf diese drei Themen hin beleuchtet. Alle Grundfunktionen von Kirche können unter diesem Licht angeschaut werden: Unsere Verkündigung: Welche Spiritualität atmet sie? Ist sie solidarisch mit den Armen der Gesellschaft? Hat sie Qualität? In gleicher Weise kann auch das Feiern der Gottesdienste, die Nächstenhilfe und die Gemeinschaftsbildung befragt werden.“ Wesentlich für das gemeinsame Unterwegssein seien ein Grundvertrauen ineinander und das Vertrauen in Gott sowie ein realistischer Blick auf Lebenssituationen und gesellschaftliche Gegebenheiten: „Die Kirche ist keine Sondergesellschaft, sie ist ‚mittendrin‘ im besten Sinn des Wortes. Es geht beim Weg zu neuen Pfarren und den neuen Pfarrgemeinden und pastoralen Orten nicht nur um gemeinsame Visionen. Es geht auch darum, Möglichkeiten auszuloten, etwas vom Kopf auf die Beine zu bringen.“
Dechant Erwin Kalteis freut sich über die gelungene Startveranstaltung: „Gemeinsam offiziell in die zweijährige Umsetzungsphase zu starten, war für alle im Dekanat Andorf sehr wichtig. Die neue Pfarrstruktur ist eine der bedeutendsten Veränderungen in der katholischen Kirche seit vielen Jahrzehnten. Wir alle sind gestartet, aufgebrochen auf einen Weg, der manche Veränderung bringt, der sicher Gutes und neue Möglichkeiten bringen wird. Viele zeigen Interesse daran, die zukünftige Pfarre mitzugestalten. Bei der Startveranstaltung ist dazu bereits diskutiert worden und es wird weiter intensiven und vielfältigen Austausch dazu geben. Ich bin überzeugt, wir sind heute aufgebrochen in eine gute Zukunft, in eine lebendige Kirche im Dekanat Andorf.“
Auch das Fazit von Dekanatsassistent Johannes Weilhartner nach dem gemeinsamen Start fällt positiv aus: „Der Weg von unseren zwölf Pfarren im Dekanat Andorf zur zukünftigen Pfarre hat mit einer gelungenen Veranstaltung begonnen, und die ersten Schritte sind getan. Es war eine sehr gute Grundstimmung spürbar. Das Dekanat Andorf hat sich schon seit der Entscheidung der Diözese Linz und unseres Bischofs Manfred Scheuer, diesen Weg zu gehen, gut vorbereitet. Unser Start stand unter dem Thema ‚Sehnsucht‘: Die Sehnsucht nach dem Neuen soll jetzt besonders geweckt werden und wachsen können. Möglichst viele Menschen sollen auf diesem Weg der Sehnsucht gehen und lebendige Kirche in unserer zukünftigen Pfarre sein und werden. Wir wollen dabei den Blick weiten auf die vielen Charismen, Talente, auf Menschen, die eine Freude in ihrem Tun verbreiten. Natürlich werden uns Wegweiser, Umleitungen oder vielleicht Hürden entgegenkommen, doch wir gehen diesen Weg gemeinsam in der Sehnsucht nach dem, was wächst. Ich persönlich freue mich besonders darauf, die vielen ehrenamtlichen motivierten Menschen auf dem Weg zu begleiten und zu erleben, wie sich neue Weg entwickeln.“
Das Thema „Sehnsucht nach dem Wachsen“ stand auch im Zentrum der gemeinsamen Wortgottesfeier, die den Abschluss bildete. In den gemeinsam gesungenen Liedern wurde das Vertrauen auf Gottes Begleitung auf dem neuen Weg zum Ausdruck gebracht. Als Symbol für die „Sehnsucht nach dem Wachsen“ und für das Wachsen-Lassen zu Hause erhielten die Teilnehmenden ein Säckchen mit Weizenkörnern mit dem Bibelvers „Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.“ (Lk 24,35)