50 Jahre Pastoralassistent:in berufen und gesendet
In diesem Jahr darf der Beruf Pastoralassistent:in auf 50 Jahre zurückblicken. Seit einem halben Jahrhundert gibt es also Frauen und Männer, die zwar ohne Weihe aber aus Berufung in der Seelsorge und in vielen Bereichen des pfarrlichen Lebens tätig sind – ich gehöre dazu. Doch was macht eine Pastoralassistentin und in meinem Fall auch Dekanatsassistentin tagein, tagaus in einer Arbeitswoche und darüber hinaus.
Ein kleiner Einblick
Von der Taufe bis zum Begräbnis darf ich Menschen begleiten. Meine Aufgabe ist es also, auf Anfrage der Angehörigen Kinder zu taufen und gemäß einem der Werke der Barmherzigkeit, Tote zu bestatten, dazu gehören natürlich auch die vorangehenden Tauf- oder Trauergespräche; und meine Aufgabe ist alles, was sich dazwischen im Leben der Menschen abspielt, alltägliches, schönes, freudiges, aber auch schmerzvolles, trauriges.
Das bedeutet für den konkreten Arbeitsalltag:
ich sitze im Büro und bereite etwas vor, z.B. die Wortgottesfeier und Predigt für den kommenden Sonntag oder einen kirchlichen Feiertag, eine Segnung, einen Abend zu einem spannenden Thema aus der Bibel, einen Kreuzweg oder eine Maiandacht.
Gemeinsam mit einem Team bin ich verantwortlich für die gemeinsame Firmvorbereitung mehrerer Pfarrgemeinden.
Begleitung und Ansprechperson zu sein für die vielen Ehrenamtlichen in den unterschiedlichen Diensten, Bereichen und Belangen pfarrlichen Lebens gehören ebenfalls zu meinen Aufgaben und ist ein ganz wesentlicher Teil. Hier geht es vorrangig um Unterstützung, Hilfestellungen, Auskünfte, aber auch persönliche Themen. Dazu zählt auch der gute Kontakt zu den PGRs und die Teilnahme und Mitgestaltung der Pfarrgemeinderatssitzungen.
Auch seelsorgliche Gespräche oder ab und zu auch Konfliktgespräche sind im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder Not-wendig.
Auf Anfrage besuche ich kranke und ältere Menschen zu Hause.
Einmal im Jahr erstelle ich für die sechs Pfarren, für die ich als Pastoralassistentin zuständig bin, einen Gottesdienstplan für das ganze Kirchenjahr, der aufeinander abgestimmt ist und dann in Teams gemeinsam besprochen und fixiert und dazwischen auch einmal upgedatet wird.
Planung und Organisation sind generell wichtige Bestandteile meiner Arbeit, genauso wie Koordination, Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Pfarrgemeinden und auf Dekanatsebene immer wieder anzuregen und zu fördern, sowie viele kleine administrative Tätigkeiten zwischendurch.
Im Dekanat bin ich in der Dekanatsleitung und für unterschiedliche Veranstaltungen und Treffen auf Dekanatsebene über das Jahr verteilt (mit-)verantwortlich.
Die Betreuung der Homepage findet sich auch in meinem Aufgabenbereich und generell der Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Plakatgestaltung, Berichte für die Pfarrblätter, etc.
Ich bin Dienstvorgesetzte für unsere Jugendbeauftragte im Dekanat.
Außerdem bin ich Mitglied der Liturgiekommission unserer Diözese Linz und in der Ausbildung von Wortgottesfeierleiter:innen tätig.
Seit einem Jahr bin ich auch Feuerwehrseelsorgerin bei der FF St. Georgen bei Obernberg.
Mein Beruf, den ich als Berufung verstehe, ist also sehr vielfältig und abwechslungsreich.
Er orientiert sich am Kirchenjahr und allem, was es beinhaltet, aber auch an vielen Schwerpunkten darüber hinaus.
Er ist mit den Menschen vom Beginn bis zu Ende in allen Lebenslagen und Lebenssituationen auf dem Weg.
Mein Name ist Patrizia Wohlmacher, ich bin 39 Jahre, habe in Salzburg Theologie studiert und dann je ein praktisches Ausbildungsjahr in der Schule, in der Pfarre und im Krankenhaus gemacht. Am Beginn meines Berufslebens habe ich sieben Jahre als Jugendbeauftragte gearbeitet, insgesamt bin ich seit 16 Jahren in der Pfarrpastoral und auf Dekanatsebene angestellt.
Mein Büro befindet sich im schönen Ambiente des Stiftes Reichersberg. Aber ich kann auch viel von zu Hause aus arbeiten und bin genauso viel unterwegs in den Pfarrgemeinden des Dekanats.
Mein Beruf erfüllt mich trotz mancher Herausforderungen immer noch mit Freude.
Zwei Leitsätze begleiten mich:
- In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst. (Hl. Augustinus, Ordensvater der Augustiner Chorherren)
- Die aber auf den HERRN hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt. Jes 40,31