Zuspruch tut gut!
Wer in Krisenzeiten gerät, braucht Zuspruch. Dieser Zuspruch kann unterschiedlich aussehen: ein freundliches Winken aus dem Fenster, eine aufmunternde Nachricht auf dem Handy, Post im Briefkasten, ein freudiges Telefongespräch mit Freunden und Verwandten, ein Mut machender Vers aus der Bibel, unerwartete Hilfe. Zuspruch, egal welcher Art, tut einfach gut!
„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit!“ (2 Tim 1,7)
Dieser Vers aus der Bibel drückt aus, worum es in diesen Wochen geht:
Kraft, Liebe und Besonnenheit.
JedeR von uns braucht gerade in dieser Zeit eine Riesenportion Kraft. Kraft, sich von der Unsicherheit nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Kraft, auf Liebgewonnenes zu verzichten und das Leben neu zu strukturieren. Kraft, Zukunftsängste auszuhalten und soziale Isolierung zu überstehen.
Da braucht es auch ganz viel Liebe – zu anderen und auch zu uns selbst. Die Liebe lässt uns mutig agieren und auch über unsere Grenzen hinausblicken. Und vor allem lässt sie uns glauben und hoffen, aller Beschwernisse zum Trotz.
Besonnenheit
Und angesichts der aktuellen Herausforderungen ist Besonnenheit besonders gefragt. Die Besonnenheit im Krisenstab, in den telefonischen Beratungsstellen, bei den Einsatzkräften und der in Medizin und Pflege Tätigen, sowie in der politischen Führung des Landes. Aus unmittelbarer Nähe darf ich das Engagement, die Gewissenhaftigkeit und die Liebe zum Menschen in helfenden Organisationen miterleben. Demütig und zutiefst dankbar bin ich, was da alles an Gutem geschieht und weiter geschehen wird. Die Besonnenheit aller wird notwendig sein, um solidarisch miteinander die nächsten Monate gut zu meistern. Besonnenheit im Sinne von ,,sich besinnen“, ermutigt für die Zukunft. Wir spüren nun hautnah, was wirklich wichtig ist. Das, was wirklich zählt.
Und: Gott bewahrt in allem. Da bin ich mir absolut sicher.
Michaela Helletzgruber ist Notfallseelsorgerin und Mitarbeiterin im Bibelwerk der Diözese Linz.