Ich bin nicht allein
Geschenkte Familienzeit
Nun, nach einer guten Woche, stellt sich in der Familie Ausgehbeschränkungs-Alltag ein. Wir drei sitzen tagsüber jeweils an unseren Aufgaben: Meine Frau und ich im Homeoffice, unsere Tochter im Distance Learning. Eigentlich eher intuitiv hat sich ein Tages-Rhythmus entwickelt. Dabei spielen die Essenszeiten eine große Rolle. An "normalen" Tagen schaffen wir oft nur das Frühstück gemeinsam, jetzt genießen wir die geschenkte Zeit miteinander. Für mich wird dadurch ganz intensiv deutlich, wie wertvoll mir die Zeit mit meiner Familie ist - und wie dankbar ich bin, dass wir uns haben.
#lichterderhoffnung: Verbundenheit tut gut!
Jeden Abend nach der ZIB1 zünden wir die Kerze am Fenster an und beten ein gemeinsames Vater Unser. Das verbindet uns mit vielen Menschen - und es tut gut, angesichts einer - je nach Tagesverfassung - größeren oder kleineren Corona-bezogenen Unsicherheit, sich im Gebet verbunden zu wissen. Verbundenheit tut gut. Diese Binsenweisheit wird in Zeiten wie diesen zu einer grundlegenden Lebensweisheit, die zählt.
Teams, Skype, Zoom und Co.
Bisher konnte ich mit Videotelefonie wenig anfangen, telefonierte überhaupt nicht so gern. Doch schon nach der ersten Woche bin ich zum Vieltelefonierer mutiert. Es ist schön, dass ich jene Menschen, die ich zur Zeit weder im Büro sehen, noch anderswo besuchen kann, Face2Face sehen kann. Dabei entstehen schöne Dinge - wie spontane Zeit mit Freunden via WhatsApp oder der Pfarr-Gebetskreis über Zoom, den wir heute einmal ausprobieren. Unsere Sehnsucht nach Verbundenheit macht uns spontan und erfinderisch - das finde ich sehr schön.
Gewissheit: Ich bin nicht allein
In dieser herausfordernden Zeit sehe ich es als unglaubliches Geschenk, dass ich glauben darf, dass ich zu jeder Zeit, in jeder Situation, im Lachen und Weinen, begleitet bin. Und im Gebet auf diese Begleitung antworten zu können, macht auch hier Verbundenheit deutlich.
Michael Haderer, Privatschulreferent am Schulamt der Diözese Linz