"Keep your eyes on me"
Es ist gut, so sag ich manchmal, dass wir nicht wissen, was das Leben für uns bereit hält. Wie sich unser Alltag in den letzten Wochen verändert hat, das hätte sich wohl auch keiner gedacht. Auf einmal war da diese unsichtbare Gefahr der Ansteckung. Plötzlich waren wir gezwungen, auf Selbstverständliches wie einen Kaffeehausbesuch zu verzichten.
Krisenbewältigungsstrategien
Doch, wie auch unser Bundespräsident damals gesagt hat, haben wir Menschen die wunderbare Eigenschaft, uns schnell umzustellen und anzupassen. Ich persönlich habe bei mir und in meinem Umfeld gemerkt, dass es bei der Krisenbewältigung wichtig ist, seine eigenen Coping-Strategien zu haben (to cope = die Lage meistern). Unsere christliche Taktik ist die Hoffnung und das Vertrauen.
Ostern: Ein gutes Ende
Gerade Ostern ist das Fest, das uns zeigt, dass die Liebe stärker ist als der Tod und dass es ein gutes Ende gibt. Freilich werfen uns manche „Vertröstungstaktik“ vor, so nach dem Motto: „wenn du brav glaubst, dann wird im Jenseits alles gut.“ In bin aber zutiefst überzeugt, dass diese Verheißung nicht erst am Sankt-Nimmerleins-Tag erfüllt wird, sondern schon heute und hier.
Auferstehung
So passiert Auferstehung, wo wir in dieser Krise auf wundersame Weise Kraft schöpfen. Wo wir erleben, dass auf einmal etwas gelingt, was uns zuvor unmöglich erschienen ist. So wie Petrus, der auf dem Wasser geht, wie uns die Bibel im Matthäusevangelium 14,22-33 berichtet. Er vertraut diesem Jesus, der da, während ihr Boot von den Wellen hin und her geworfen wird, seelenruhig über das Wasser spaziert. Er steht auf und geht auf ihn zu und kann zum eigenen Erstaunen ebenso übers Wasser gehen. Sein Problem aber ist die Angst und so geht er unter, als er sich umsieht und merkt, wie heftig der Wind weht. „Keep your eyes on me,“ so lautet ein Lied des Soundtracks zum Film „Die Hütte“, wo es auch darum geht, Jesus zu vertrauen, dass er uns wieder neu hilft, zu gehen, selbst übers Wasser.
Auf Christus schauen
Meine Coping-Strategie ist es demnach, auf Christus zu schauen. Ich schau öfter aufs Kreuz, habe aber auch mein Lieblings-Jesus-Bild wieder neu aufs Nachtkästchen gestellt. Das Bild vom „lächelnden Christus von Javier“. Ich schaue auf Jesus, weil Er auf mich schaut. Diese Erfahrung wünsche ich auch Ihnen nicht nur zu Ostern.