Vertraue mir...
Mein schönes und wertvolles Leben hat mich durchaus schon sehr oft vor große Herausforderungen gestellt. Gott sei Dank, und das meine ich wörtlich so, konnte ich alle diese schwierigen Zeiten in meinem bisherigen Leben gut meistern und überstehen.
Ja, Gott ist es, der mir in allen Phasen meines Daseins Kraft gibt, der mich durchträgt und der an meiner Seite ist. ER ist mit mir!
So bin ich unendlich dankbar, dass ich glauben darf und kann, denn schon oft habe ich mich gefragt, wie hätte ich das alles ohne meinen tiefen Glauben nur geschafft.
Doch trotz meines Glaubens waren die schwierigen Lebenslagen und Situationen durchaus immer wieder auch von Unsicherheit, Ängsten und Zweifel begleitet. Was auch sein darf.
Wichtig ist mir allerdings nicht in dieser Angst zu bleiben und zu erstarren, sondern immer wieder den Blick nach vorne zu richten, nach oben zu schauen, zu hoffen und zu glauben – ja auf Gott zu vertrauen.
Dabei hilft es mir:
- mich stets neu daran zu erinnern, wo und wann ich Gottes Hilfe und seinen Segen, auf welche Art und Weise auch immer, bereits ganz besonders und intensiv erfahren durfte.
- Dankbar zu sein für die kleinen Dinge im Alltag, dabei ist mir das tägliche Schreiben eines Danke-Tagebuchs sehr wertvoll geworden.
- zu beten und im Gebet Gott alles hinlzuegen … Angst, Sorge, Leid, Zweifel, Freude, Glück und Gelungenes.
- mich von Gottes Wort stärken und ermutigen zu lassen. Die Bibel, Gottes Wort ist für mich eine wahre und echte Lebens- und Kraftquelle. Darin darf ich erfahren, wie Gott im Laufe der Geschichte die Menschen begleitet hat und sich tatsächlich als der „Ich bin da“ erweist und ins Leben führt. Das macht mir Mut, das lässt mich zuversichtlich hoffen und vertrauen.
"Gott sagt uns: Alles wird gut!"
Vor einigen Tagen habe ich mit meiner achtjährigen Tochter die ganze Mose-Erzählung in der Kinderbibel gelesen, sie war fasziniert und begeistert und hat es dann mit ihren Worten zusammengefasst: „Gott sagt uns: Alles wird gut! – und drum mach ich mir auch aus dieser Krise jetzt nichts draus.“ – Vermutlich kann ein Kind die Realität einer derartigen Corona-Krise nicht so einschätzen wie ein Erwachsener, dennoch können wir von den Kindern lernen zu hoffen, zu glauben, zu lieben und zu vertrauen, selbst in der Krise.
Ja, ich darf, wir dürfen gewiss sein, Gott lässt uns nicht im Stich, wenn wir ihm Vertrauen schenken.
Dazu möchte ich uns Jesaja 41,10 mitgeben:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir,
hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!
Ich habe dich stark gemacht, ja ich habe dir geholfen und dich gehalten mit meiner siegreichen Rechten.“
Krise und Chance
Die Lebensgeschichten in der Bibel zeigen mir genauso wie in meinem eigenen Leben: In jeder erlebten Krise oder auch schweren Zeit, je nachdem, wie man es benennen möchte, ist eine große Chance. Diese Chance gilt es zu erkennen und zu nutzen. Nicht immer gelingt das sofort, manchmal braucht es Zeit.
So denke ich, dass auch in dieser momentanen Corona-Krise eine Chance liegt. Für jeden und jede von uns mögen dies andere Chancen sein, wir sind eingeladen, sie zu entdecken und sie uns zu gönnen.
Ich freu mich und bin unendlich dankbar, dass ich momentan sehr viel Zeit mit meiner Tochter und mit meinem Mann verbringen kann.
Unser Alltag ist enorm entschleunigt. Wir genießen unsere gemeinsamen Essenszeiten, Gebetszeiten, Spielzeiten, … wir leben aber auch mit dem Bewusstsein und dem Wissen, dass nicht alle diese Chance jetzt sehen oder wahrnehmen können, weil sie vielleicht von Angst und Einsamkeit getrieben werden, diese Menschen schließen wir besonders in unser Gebet und wir haben auch große Dankbarkeit allen Menschen gegenüber, die jetzt mehr arbeiten müssen als sonst, die durch ihren Beruf anderen dienen und helfen.
Behalten wir uns die Freude
Und ein Letztes: behalten wir uns die Freude. Auch das zeigt mir unsere Tochter, sie hat so viel Lebensfreude in sich und das ist schön. Sie freut sich über unzählige Kleinigkeiten und einfach wenn wir gemeinsam lachen. Ich denke, gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, trotz der Schwere, des Leids, des Schmerzes, der Angst die Freude nicht zu verlieren. Im Buch Nehemia dürfen wir lesen: „Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke“. Auch durch die Freude kann unser Glaube und unser Vertrauen wachsen.
Zudem wächst die eigene Freude, wenn wir anderen Menschen eine Freude machen, und das ist ebenso in der aktuellen Situation möglich, zum Beispiel durch einen Anruf, durch einen Brief, eine Karte, eine nette Nachricht, eine Videobotschaft. Wir dürfen da kreativ sein …
In diesem Sinne wünsche ich uns allen das große Vertrauen, dass Gott mit uns ist. Möge er unsere Herzen füllen mit seinem Frieden, mit seiner Freude und mit seinem Segen.
Fürchte dich nicht!
Hab Mut
Vertrau mir
Sei zuversichtlich
alles wird gut
Ich bin an deiner Seite
Ich trage dich
Ich zeige dir den Weg
Höre auf meine Stimme
und schenk mir dein Vertrauen
Du darfst gewiss sein: Ich bin da!
Ich sage dir: Fürchte dich nicht!
Christine Gruber-Reichinger ist Pfarrassistentin in der Pfarre Höhnhart.