Donnerstag 3. Oktober 2024

Neujahrsansprache 2014 von Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB

Anlässlich des Hochfestes der Gottesmutter Maria am 1. Jänner, dem Oktavtag von Weihnachten, hielt Bischof Schwarz am ersten Tag des neuen Jahres folgende Predigt im Linzer Mariendom.

Die Kirche feiert heute am Oktavtag von Weihnachten, das Hochfest der Gottesmutter Maria zugleich ist heute Weltfriedenstag. Der Neujahrstag wird aber vor allem als Marienfest begangen. Dieses Fest steht in unmittelbaren Bezug zu Weihnachten. Darum heißt es im Eingangslied zur Messe: „Gruß dir, heilige Mutter, du hast den König geboren, der in Ewigkeit herrscht über Himmel und Erde.“


Heute am Oktavtag feiern wir eigentlich noch einmal Weihnachten. Nur tun wir es heute bereits unter einem abgehobenen theologischen Gesichtspunkt. Voll Freude und Dankbarkeit grüßen wir Maria, die Mutter unseres Herrn. Deutlich kommt zum Ausdruck, wer dieses Kind ist, das Maria geboren hat. Es ist Gott und Mensch, unser Retter und Heiland. Von der jüdischen Tradition her bekommt dieser Tag seine Bedeutung als Tag der Beschneidung und als Tag der Namensgebung. Dem Kinde wurde der Name Jesus gegeben. Dieses hebräische Wort bedeutet „Gott bringt Heil, Gott schenkt Rettung“. Ja, in Jesus hat uns der himmlische Vater Heil und Rettung und Segen geschenkt.


In der ersten Lesung haben wir gehört, dass Gott den Mose und alle Israeliten segnen will. Er nennt dem Aaron auch den Segensspruch als solchen. Er lautet: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil“.
Dieser Segen Gottes wurde volle Wirklichkeit im Kind von Bethlehem. Sein Name ist Jesus (Jeschua) das bedeutet: Gott bringt Heil. Ja, in ihm ist nicht nur Israel, sondern die ganze Welt, alle Menschen, sind durch ihn gesegnet. Jesus ist der Heiland und Retter. Er kam für uns Menschen, um uns Heil und Erlösung von der Sünde zu bringen.
Dieses heutige Hochfest bietet uns die willkommene Gelegenheit, die Anbetung, die wir dem neugeborenen Friedensfürst schulden, zu wiederholen und aufs Neue die Frohbotschaft des Evangeliums zu hören.


Das heutige Evangelium besteht aus zwei Teilen: Zum einen blickt es zurück auf die Geburt in Bethlehem. Es sind zuerst die Hirten, denen die Geburt verkündet wurde. Sie waren die Ersten, die aufbrachen und den Neugeborenen sahen. Diese Szene erinnert uns daran, dass am Anfang die Erzväter Israels als Hirten gelebt haben. Denken wir nur an Abraham, Isaak, Jakob, Moses usw.
Zum biblischen Gottesbild gehört das Leben der Hirten, als dauerndes Unterwegssein nach neuen Weidemöglichkeiten, die Mobilität war wichtig. In diesem Zusammenhang sagt uns auch der hl. Paulus, dass wir hier auf Erden keine bleibende Stätte haben. Wir sind unterwegs und unsere wahre Heimat ist der Himmel.


Damit wir dieses Ziel erreichen, darum wurde uns Jesus als Retter gesandt. Durch ihn, wie schon der Name Jesu besagt, wird uns Heil geschenkt. Ganz prägnant heißt es von ihm: „Er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen (Mt 1,21). Und die Apostelgeschichte spricht davon, dass wir in keinem anderen Namen das Heil finden, weil uns kein anderer Name gegeben ist, durch den wir gerettet werden. Darum haben wir schon als Kinder gelernt: Jesus dir leb ich, Jesus dir sterb ich, Jesus dein bin ich im Leben und im Tod.


Ja, der Name Jesu lädt uns ein, auch auf das Leben Jesu zu schauen. Sein Weg ist die Fußspur, die auch uns heute Orientierung gibt. Bei ihm erkennen wir, was für unser Leben förderlich ist und wie unser Leben heil werden kann.
Wer auf Jesus schaut, dessen Leben gelingt für Zeit und Ewigkeit. Amen.
 

Offizielle Bilder zum Download Bischof Schwarz
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