Sonntag 13. April 2025

Empfang für den Apostolischen Nuntius in Österreich am 20. April 2010 im Oberösterreichischen Landhaus

Grußworte von Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz SDB an Erzbischof Dr. Stephan Zurbriggen anläßlich dessen Besuchstages in Oberösterreich

Exzellenz, hochwürdigster Herr Nuntius!

In aufrichtiger Ergebenheit und mit großer Freude darf ich Sie auch im Namen der Diözese Linz hier im Landhaus herzlich begrüßen. Ihr ehrenvoller Besuch erfüllt uns mit Dankbarkeit, weil er eine große Wertschätzung unserem Land gegenüber darstellt. In Ihnen sehen wir den Gesandten des Papstes, denn Ihnen ist die Aufgabe anvertraut, den Hl. Vater in ständiger Weise in unserem Land, und somit in der Kirche von Österreich zu vertreten. Beim Amt des Nuntius handelt es sich um ein Amt „ad nutum Sanctae Sedis“, welches alle Aufgaben im Hinblick auf die Kirche wie auch auf den Staat und die öffentlichen Autoritäten umfasst. Wenn wir einen Blick auf die Geschichte der Apostolischen Nuntiatur in Wien werfen, entdecken wir eine Darstellung der fast fünf Jahrhunderte alten Beziehungen zwischen dem Hl. Stuhl und Österreich. Diese Tradition reicht von der Zeit des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation über die spätere Donaumonarchie des Hauses Habsburg bin in die Zeit der Republik Österreich, also von 1529 bis heute.

In all diesen Jahrhunderten, die das Wirken der 89 Repräsentanten des Hl. Stuhls in Österreich begleiten, galt es immer, den Sendungsauftrag der Nachfolger Petri mit den Anliegen der Kirche und den Aufgaben des Staates in Österreich in Einklang zu bringen. Diese Aufgaben fasst der Can. 364 sehr gut zusammen, wenn er sagt: „Hauptaufgabe eines päpstlichen Gesandten ist es, die Bande der Einheit, welche zwischen dem Apostolischen Stuhl und den Teilkirchen bestehen, ständig zu stärken und wirksam zu gestalten.“

Wir haben gestern in der Nuntiatur und in St. Stephan den 5. Jahrestag des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. gefeiert. Es wird uns wieder neu bewusst, welch große Bedeutung der Papst in Erfüllung seines Sendungsauftrages Österreich und der katholischen Kirche unseres Landes beimisst.
Ich denke da an den Ad limina-Besuch im Herbst 2005, oder an den Mitteleuropäischen Katholikentag in Mariazell und Wien im Jahr 2007, und nicht zuletzt an die Papstaudienz, die ich mit 50 Priestern unserer Diözese in Rom erfahren durfte. Obwohl sich die Kirche Österreichs augenblicklich in einer schweren Krise befindet, gab uns der Papst ermutigende Worte, indem er uns einlud, an der Neuevangelisierung Europas mitzuwirken und Zeugen Christi zu werden, indem er auf Lumen gentium verwies und sagte: „Die Kirche, gestiftet von Jesus Christus, will mit ihm und durch ihn das Licht der Völker sein.“

Ihnen, hochverehrter Herr Nuntius, sind wir gerade in dieser Hinsicht sehr dankbar. Im Kontakt mit uns Bischöfen, den Priestern, Ordensleuten und Gläubigen tragen Sie wesentlich zur Erfüllung dieser Aufgabe bei. Einerseits können Sie dem Hl. Stuhl die Situation Österreichs und seiner Kirche verständlich machen und andererseits die jeweiligen Anliegen des Papstes unserer Heimat und der Kirche dieses Landes vermitteln. Sie waren schon des öfteren in einzelnen Pfarren unserer Diözese auf Besuch. Immer wieder können wir feststellen, dass Sie in wechselseitiger Wertschätzung sowie mit Respekt und Rücksichtnahme bemüht sind, ein gegenseitiges Einverständnis herbeizuführen und uns im Geist des Evangeliums zu fördern und zu führen. Dafür danken wir Ihnen von Herzen. Gerade im Hinblick auf Oberösterreich dürfen wir Ihnen sagen, dass es eine lange Tradition guter Beziehungen zwischen dem Land Oberösterreich und der Kirche hier gibt. Diese Zusammenarbeit sehen wir bei kulturellen Projekten und Bauten, wie auch bei Restaurierungen von Kirchen und religiösen Zentren. Die Förderung der Pfarrbüchereien und der Kirchenmusik, wie auch die gesamtmenschliche und christliche Bildung sind ebenfalls beiden Seiten ein großes Anliegen. Ich denke auch an die Unterstützung für die Katholisch-Theologische Universität und unsere Pädagogischen Hochschule. Es geschieht eine wertvolle Integrationsarbeit.

Ein schönes Zeichen ist es auch, dass die heutige Einladung mit dem festlichen Empfang durch das Land Oberösterreich erfolgte, also durch den Herrn Landeshauptmann und die Landesregierung.
Wir danken Ihnen für die Ehre Ihres Besuches, der mit so viel Wohlwollen und Interesse für die Diözese Linz und das Land Oberösterreich verbunden ist.
Bei allen Belastungen und Turbulenzen, die es derzeit gibt, wünschen wir Ihnen immer wieder erholsame und gesegnete Phasen des Aufatmens und der Entspannung sowie viel Kraft und Zuversicht für Ihren verantwortungsvollen Dienst. Danke.
 

Offizielle Bilder zum Download Bischof Schwarz
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