Montag 26. August 2024

Bischof Schwarz fordert mehr politisches Engagement für Entwicklungszusammenarbeit

Anläßlich der UN-Konferenz über die Milleniums Entwicklungsziele in New York nahm auch Bischof Ludwig Schwarz, in der Bischofskonferenz für die Koordinierungsstelle für Entwicklungsarbeit und Mission zuständig, Stellung.

Am Montag,20. September 2010 begann in New York der UN MDG+10 Gipfel, bei dem die Staatengemeinschaft eine Bestandsaufnahme der Umsetzung der Millenniums Entwicklungsziele (MDG) vornimmt. Die bisherigen Fortschritte sind alarmierend auch für Österreich, denn Österreich ist mit einem derzeitigen Beitrag von 0,3% des Bruttonationaleinkommens (BNE) weit von der Erreichung des Ziels von 0,7% des BNE, entsprechend den internationalen Verpflichtung gegenüber der EU und der UN, entfernt. Derzeit lebt ca. 1/7 der Weltbevölkerung in extremer Armut. Das Ziel die Anzahl der in Armut lebenden Menschen zu halbieren könnte aller Schwierigkeiten zum Trotz noch erreicht werden, wenn die Staaten, inklusive Österreich, ihren im Jahr 2000 feierlich abgegebenen Versprechen auch Taten folgen lassen.

Bischof Ludwig Schwarz forderte mehr Engagement seitens der österreichischen Regierung endlich Taten zu setzen. Es sei nicht mehr länger zu dulden, dass zwar auf der einen Seite Versprechen gemacht werden, allerdings auf der anderen bereits für Anfang Dezember weiter Budgetkürzungen in der Entwicklungshilfe angesagt sind.

Deshalb erwartet sich die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Entwicklung und Mission (KOO) von den Industriestaaten im Rahmen des UN-Gipfels vor allem: Quantität, Qualität und Transparenz. Quantität bedeutet vor allem für Österreich die Einführung eines gesetzlich verpflichtenden Stufenplans, der es ermöglicht, das Ziel von 0,7% des BNE für Entwicklung zu erreichen. Qualitätssicherung inkludiert einen partiellen Strategiewechsel bei der Umsetzung der Millenniums Entwicklungsziele, wobei garantiert werden muss, dass die vorhandenen Mittel tatsächlich bis an die Basis kommen. Dies beinhaltet unter anderem, dass die vor allem in den ärmeren Ländern meist reichlich vorhanden Ressourcen den Menschen vor Ort und nicht dem Reichtum im Norden zu gute kommen müssen. Des weiteren müssen internationale Rahmenbedingungen geschaffen werden, in der sowohl Regierungen, als auch multinationale Unternehmen zu Transparenz und Rechenschaft verpflicht werden, um Entwicklung und nicht Korruption zu fördern.

„Noch ist es nicht zu spät, wir haben eine gemeinsame Verantwortung die es umzusetzen gilt!“ Dies hat in den vergangenen Tagen Bischof Silota, der als Vizepräsident von SECAM den über 660 Bischöfen Afrikas in Europa eine gemeinsame Stimme gegeben hat, eindrucksvoll in vielen Gesprächen vermittelt. Vom 08.09.2010 bis 13.09.2010 kam die Delegation der panafrikanischen Bischofskonferenz SECAM, auf eigene Initiative nach Österreich. Ihr Anliegen war es in Europa auf die Wichtigkeit der Umsetzung der Millenniumsentwicklungsziele zur weltweiten Halbierung der Armut bis 2015 hinzuweisen.

SECAM und die Koordinierungsstelle, so Geschäftsführer Heinz Hödl, schlagen folgende konkrete Maßnahmen vor:
• Unterstützung von nachhaltigen Projekten, vor allem an der Basis, die Eigeninitiative und unternehmerische Fähigkeiten der Menschen stärken fördern.
• Investitionen in Ausbildung, kleinbäuerliche Landwirtschaft und verarbeitende Industrie, um produktive Kapazitäten in Afrika aufzubauen und der Jugend Lebensperspektiven im eigenen Land zu geben.
• Stärkung von Landrechten, (Anerkennung von Ernährungssicherheit als Menschenrecht) Verankerung des Rechts auf Nahrung , sowie Förderung der Kooperation mit Unternehmen im Dienst der lokalen Bevölkerung.
 

Offizielle Bilder zum Download Bischof Schwarz
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