Dieses Heft gibt einen Einblick in neue Forschungen zur Johannesoffenbarung und ihrer wortgewaltigen Bildsprache. Diese wird inzwischen nicht mehr so stark in Zusammenhang mit frühchristlichen Verfolgungssituationen gebracht, sondern als Auseinandersetzung mit dem römischen Kaiserkult verstanden. Auch Verbindungen zur alttestamentlichen Prophetie werden herausgearbeitet, deren Bilder der Verfasser dieser besonderen Schrift verarbeitet.
Warum benutzt der Autor diese verschlüsselte Bildsprache? Sie soll frühchristliche Gemeinden in Kleinasien zu politischem Widerstand gegen die römische Gewaltherrschaft und gegen die Inszenierungen des Kaiserkults ermutigen. In aufrüttelnden Bildern wird Rom als monströses Raubtier und als reiche Hure entlarvt – zwei Bilder für die militärische und wirtschaftliche Macht Roms. Doch die wahre Macht – so behauptet Johannes – liegt beim Gott Israels und seinem Messias – und bei der Macht des Wortes, wie er mit seinem Buch zeigt.
Mit einem Beitrag zum angeblichen Weltuntergang am 21. Dezember 2012.
Stuttgart (Kath. Bibelwerk e.V.) 2012
64 Seiten