70 Jahre Medienverleih
Der Blick auf heute:
Der Medienverleih der Diözese Linz ist ein digitaler, multimedialer, ökumenischer „Medien-Feinkostladen“ für die Pastoral, Schule u. Pfarre.
Die Online-Distribution im Medienportal geschieht durch Benutzer definierte Zugänge und über das Freischaltungsmodul „EDU-ID“ können gezielt Filme, für Schüler*innen und Lerngruppen, freigeschaltet werden.
Die „Alleinstellungsmerkmale“ wurden in ihrer Qualität weiter ausgebaut.
- Die wertvollen Kurzfilmschätze im Online-Portal. (auch noch auf DVD)
- Die digitalen, multimedialen und didaktischen Medienpakete für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit.
- Die Begriffe „Bildungskino“ und „Bilderbuchkino“ sind zur Marke in der kirchlichen Bildungsarbeit geworden.
- Die Sicherstellung der Lizenzen, mit den öffentlichen nichtgewerblichen Vorführrechten für alle angebotenen Medien.
- Der Geräteverleih, Projektions- und Beschallungstechnik, für alle diözesanen Stellen.
- Die Medienproduktionen für andere Diözesen und kirchliche Einrichtungen.
- Die Eigenproduktion von Bilderbüchern und Meditationen in digitaler Form.
- Die wertvolle „Beratung“ - Auswahl und Einsatz der im Verleih angebotenen Medien, inklusive die Kinofilmberatung für die Pfarren.
- Die Filmseminare für Religionslehrer*innen in Kooperation mit der Päd. Hochschule und der Kath. Universität.
Die Entwicklung in den zurückliegenden 70 Jahren
Verortung der Medienstelle in all den Jahren:
Von 1951 bis 1980 war die Stelle in einem Gebäude auf Landstr. 79a.
Die Übersiedelung in das damals neue Diözesanhaus, in der Kapuzinerstraße 84, war im April 1980.
Die Namen auf Grund der inhaltlichen Schwerpunkte zur jeweiligen Zeit:
Vom „Filmreferat“ der Diözese in den 50iger Jahren,
zum „Zentrum für Massenkommunikation“ in den 60iger u. 70iger Jahren,
weiteres als „Medienreferat der Diözese Linz“ in den 80iger,
verändert zur „Abteilung Medien“ der Diözese in den 90igern
und als „Medienverleih der Diözese Linz“ seit 2002 bis jetzt.
LeiterInnen und Verantwortliche:
Prof. Ferdinand Kastner – Gründer des Filmreferates im Jahre 1951 - 1967
Dipl. Ing. Hannes Frechinger – Zentrum f. Massenkommunikation – 1967 - 1980
Prof. Peter Willnauer – Medienreferat 1980 - 1983
Heinz Stricker – Medienreferat u. Abt. Medien 1983 - 2003
Sepp Bröderbauer – Medienverleih d. Diözese Linz seit 2003 ….
Der Wandel der "audio-visuellen Medienarbeit" in den 70 Jahren!
Die 50iger
Der 35mm Kinofilm setzt als Massenmedium in den Kinos zum Siegeszug an.
Dazu entstanden eine Vielzahl von Filmbegutachtungen und Bewertungen für die damaligen Kinofilme. Dies natürlich aus der kirchlichen Grundorientierung der 50iger Jahre. Diese Filmbesprechungen wurden vielen Pfarren, in den es Kinos gab, zur Verfügung gestellt.
Ein medienpädagogisches Filmzitat von Prof. Ferdinand Kastner aus den 50igern.
„Je mehr Glanz auf etwas fällt, desto größer ist die Gefahr der Blendung unserer Sinne und dadurch die Betäubung unserer Seele!“ In den 50iger Jahren wurden die ersten Diareihen und Tonbildreihen produziert und an die Schulen u. Pfarren verborgt.
Die 60iger
Durch die Entwicklung von 8mm Filmen, Super 8 Filmen u. vor allem durch die 16 mm Filme entstanden viele Filmproduktionen für den klassischen Unterricht in allen Schulstufen.
So wurde neben der Kinofilmbegutachtung, der Verleih von AV-Medien, vor allem von 16 mm Filmen forciert. Die Verkündigungsarbeit, unterstützt mit 16 mm Filmen, bekam in diesen Jahren eine neue Qualität für die kirchliche Bildungsarbeit.
Die 70iger
Der Höhepunkt der 16 mm Filme für den Religionsunterricht und der kirchlichen, pastoralen Bildungsarbeit. Medienpädagogische und didaktische Grundlagen wurden für den Einsatz von „audio-visuellen“ Bildern entwickelt. Welche medienpädagogische Chance steckt im Film bzw. richtig didaktisch eingesetzt, wie wird das Lernen unterstützt?
Aber auch ein neues Massenmedium entfaltet sich. Das Fernsehen zieht in viele Haushalte ein und der Fernsehfilm wird zur Konkurrenz zum Kinofilm aber auch zur Filmarbeit in der Bildungsarbeit. Auf diese Veränderung musste man reagieren, denn man stellte damals, und natürlich bis heute die Frage, wie beeinflusst und verändert das Fernsehen die Menschen und vor allem die Kinder?
Der Begriff „Massenmedium“ bekommt eine zusätzliche Bedeutung.
Die 80iger
Das Fernsehen und der Fernsehfilm für die kirchliche Bildungsarbeit. Der Fernsehfilm und Film auf Videokassette (Video 2000 und schließlich Video VHS) avanciert zum Medienträger Nummer 1. Die Unterrichtsfilme wurden auf Videokassette produziert und verliehen. Gleichzeitig wurde aber pädagogisch sichtbar, dass der klassische 16 mm Unterrichtsfilm viele Vorteile gegenüber dem kleinen Fernsehbild hatte. (Dunkler Raum, großes gutes Bild, keine Ablenkung uuu). In den 80igern entstanden zusätzlich viele wissenschaftliche Arbeiten und bewusstseinsbildende Vorträge zu den Themen: Kinder u. Fernsehen; Die Macht von Fernsehbildern uuu. Weiteres wurde es immer wichtiger sich mit Urheberrechtsfragen zu beschäftigen. Fernsehen daheim ist zwar privat, jedoch der vorgeführte Fernsehfilm in der kirchlichen Bildungsarbeit ist öffentlich und nicht mehr privat.
Die 90iger
Der Computer dringt fast in alle Arbeitsbereiche vor und die neuen Möglichkeiten der „Mikroelektronik“ wurden zuerst vielfach kritisch und sogar abweisend beurteilt.
Der Computer hatte zwar Einfluss auf vieles, jedoch noch wenig auf die klassischen AV-Anwendungsgebiete wie Video VHS u. 16 mm Film und Dias.
Jedoch die Projektionstechnik brachte mit dem „Beamer“ neue Möglichkeiten in der Großprojektionsqualität von Bildern u. Filmen.
Die 2000er Jahre
Neue Maßstäbe und Anforderungen gab es durch die rasante „Digitalisierung“ der Medienwelten. Das Internet, die Mailprogramme wurden zum Kommunikationsstandard für die Informationsweitergabe in vielen Bereichen. Die erste Homepage vom Medienverleih entstand.
Die multimedialen, digitalen Anwendungsmöglichkeiten entwickelten sich auf vielen Ebenen weiter. CD, DVDs u. Blue Ray Disc und die Festplatte sind die Medienträger der Jahrtausendwende.
Der Computer wurde immer mehr zum multimedialen Universalgerät, der alle anderen Massenkommunikationsmittel vereinigte und beeinflusste.
Die „analoge“ Medienwelt wurde immer mehr zur „digitalen“ Medienwelt.
Die analoge Fotografie wurde fast vollständig von der digitalen Fotografie abgelöst.
Die 2010er Jahre
Durch diese neuen technischen und digitalen Möglichkeiten entstanden viele multimediale Medienpakete, die wir für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit im Medienverleih, lizenzrechtlich verleihen konnten. Die „Transformation“ und „Distribution“ der Bilder und Filme, in das Medienverleih-Online Portal, ist bis zum Ende des Jahrzehnts fast vollständig abgeschlossen.
Die Nutzung der Online-Medien ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen, aber auch der Rückgang der Verleihzahlen bei den haptischen Medien wurde deutlich sichtbar.
Zusammenstellung Sepp Bröderbauer