„Lichter der Hoffnung“ entzünden
Die katholische, evangelische und orthodoxe Kirche haben angesichts der Coronakrise zu einer gemeinsamen österreichweiten Gebetsaktion aufgerufen. Die Gläubigen aller Konfessionen werden eingeladen, ab Samstag, 21. März 2020 täglich um 20 Uhr eine Kerze anzuzünden und ins Fenster zu stellen sowie das Vaterunser zu beten, jenes Gebet, das allen ChristInnen unabhängig von ihrer Kirchenzugehörigkeit gemeinsam ist. Die Priester bzw. Geistlichen sind eingeladen, einen Segen zu sprechen. Alle oberösterreichischen Pfarren sind eingeladen, täglich um 20 Uhr die Glocken der Pfarrkirchen zu läuten, um zum Gebet einzuladen.
Bischof Manfred Scheuer erinnert an die Bedeutung des Gebets als Kraft der Hoffnung und als Zeichen der Verbundenheit in schwierigen Situationen Alltag – besonders in Zeiten, in denen physische Nähe kaum möglich ist: „Sagen wir manchmal zueinander: Heute habe ich eine Untersuchung oder Operation, bitte denke an mich? Oder: Die Diagnose schaut nicht gut aus, bitte bete für mich? Vielleicht zünden wir auch eine Kerze an. Hilft beten? Geht eine Prüfung besser, wenn die Großmutter eine Kerze anzündet? Und werden Kranke gesund, wenn wir für sie beten? – Es tut auf jeden Fall gut, wenn andere uns nicht vergessen, wenn andere uns mögen, gernhaben, Lasten mittragen, uns den Rücken stärken, uns nicht aufgeben oder einfach da sind, sodass wir nicht allein, nicht im Stich gelassen werden. Das Gebet ist eine Kraft der Hoffnung und der Solidarität. Im Gebet vertrauen wir einander Gott an. Besonders bitte ich um das Gebet für die Kranken und Vereinsamten, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen und für alle, die für die Grundversorgung arbeiten und die sich in diesen Tagen für das Gemeinwohl engagieren. Sehr herzlich lade ich die Christen und Christinnen in Oberösterreich zu diesem Zeichen der Verbundenheit, der Gemeinschaft und der Hoffnung in der Corona-Pandemie ein.“
Der Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, Michael Chalupka: „Christinnen und Christen wissen sich im Gebet weltweit verbunden über Grenzen hinweg, auch über solche, die durch diese Pandemie gesetzt werden. Räumlich getrennt sind wir für einander da und schenken einander Trost durch den Schein des Lichts.“
Metropolit Arsenios betont für die orthodoxe Kirche in Österreich: „Wir beten räumlich getrennt, aber mit den Herzen verbunden und über alle kirchlichen Grenzen hinweg zu unserem Herrn und Gott, uns alle zu beschützen und zu stärken, die Kranken zu heilen, den Ärzten und Krankenpflegern Kraft zu schenken und uns Seine reiche Gnade zu schenken.“