Berauscht euch an der Liebe
Welche Texte über die erotische Liebe in der Bibel stehen, und wie sie zu deuten sind, beschreibt KirchenZeitungs-Redakteur Josef Wallner in Berauscht euch an der Liebe, der an der Tagung zum Hohelied der Liebe teilnahm.
Von der Tagung
Die BibelwissenschafterInnen Dr.in Elisabeth Birnbaum (Kath. Privatuniversität Linz), Dipl.-Theol. Dieter Bauer (Kath. Bibelwerk Stuttgart) sowie Dr. Urs Winter (em. Dozent Universität Luzern) gingen in ihren Referaten u.a. folgenden Fragen nach: Wie gelang es diesem Buch, in den Kanon der Bibel aufgenommen zu werden? Wie wurde und wird es gedeutet? Was könnten wir heute – gerade auch angesichts einer sehr körperfeindlichen kirchlichen Geschichte – daraus für unsere Zeit an Einsichten gewinnen?
Außerdem gab es die Möglichkeit zum Austausch in Tischgruppen und in den Pausen. In Workshops wird dem Hohelied vielseitig nachgegangen, in liturgischen Feiern wird das gemeinsam Erarbeitete auch vor Gott gebracht.
Liebe macht gesund!
Zu diesem Thema referierte am Donnerstag Abend die bekannte Psychoanalytikerin Prof.in Dr.in Rotraud Perner im Rahmen der Studientagung. Zur Aussage „... denn ich bin krank vor Liebe“ (Hld 2,5; 5,8) merkte sie an, es müsste heißen: „krank vor Begehren“, „krank vor Sehnsucht“. Krank vor Liebe könne man nicht sein, Liebe öffne das Herz und mache somit neurologisch gesund. Es sei nie zu spät, ein liebender Mensch zu werden! Bei der anschließenden Diskussion erklärte sie, wozu das Hohelied in der Bibel ist: „Als Vorbild, wie man liebt.“
Organisiert wird die Studientagung mit mehr als 100 Teilnehmenden aus dem In- und Ausland vom Bibelwerk Linz (www.bibelwerklinz.at).
Foto 1: Mag. P. Hans Eidenberger (Workshopleiter), Ingrid Penner (Organisatorin), Dr.in Elisabeth Birnbaum (Hauptreferentin)
Foto 2: TeilnehmerInnen der Bibeltagung