Sonntag 25. August 2024

Bischof Schwarz, Caritas und Kath. Frauenbewegung zum Tod von Barbara Prammer

Barbara Prammer 2011 im Parlament © CC wikipedia Manfred Werner - Tsui

Der Linzer Diözesanbischof hat die Nachricht vom Tod Barbara Prammers in seinem Urlaub erfahren. Er drückt den Angehörigen gegenüber seine tiefe Anteilnahme aus.

Bischof Dr. Ludwig Schwarz erinnert sich an seine Zusammenarbeit mit der verstorbenen Nationalratspräsidentin.

 

Er hat als Vertreter der Bischofskonferenz mit Nationalratspräsidentin Prammer in den letzten Jahren oft im Parlament beim Hilfsfonds für Geschädigte des Nationalsozialismus und auch bei besonderen parlamentarischen Sitzungen zum Beispiel als Vertreter der Allianz für den freien Sonntag zusammengearbeitet. Bischof Schwarz schätzte die kompetente Zusammenarbeit mit ihr. Es waren laut Schwarz immer gute, herzliche und offene Begegnungen mit der Nationalratspräsidentin.

 

Seine letztes Zusammentreffen war im Mai dieses Jahres. Immer wieder sind sie abseits der Arbeitsgespräche auch auf ihre Jugend in Ottnang und ihr Leben in Oberösterreich zu sprechen gekommen.

 

Gottesdienst in Ottnang

 

In der Pfarre Ottnang ist ein Gottesdienst für die Verstorbene geplant. Der Termin wird diese Woche mit Pfarrer Konrad Enzenhofer vereinbart.

 

Caritas trauert um Barbara Prammer

 

Die Caritas hat die am Samstag verstorbene Nationalratspräsidentin Barbara Prammer gewürdigt. Caritas-Präsident Michael Landau schrieb in einer Aussendung, mit Barbara Prammer verliere Österreich eine wichtige und engagierte Stimme für Menschlichkeit und Toleranz.      

 

"Barbara Prammer hatte immer ein offenes Ohr und war auch für die Caritas eine wichtige Unterstützerin bei sozialen Anliegen und in Fragen der Gerechtigkeit", so Landau. Er erwähnte die Petition zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention "Gegen-Unrecht: Kinder gehören nicht ins Gefängnis", die Arbeit für Menschen mit Behinderung, wo sie die Umsetzung UN-Konvention über die Rechte von behinderten Menschen vorantrieb, die parlamentarische Begehung des Weltflüchtlingstags sowie die Unterstützung der Kampagnen zur Kürzung der Entwicklungshilfe. "Österreich verliert eine starke Frau, die sich immer für den gelebten Parlamentarismus eingesetzt hat. Ich trauere um Barbara Prammer und bin in Gedanken bei ihrer Familie und den Angehörigen", so Michael Landau.      

 

Prammer, die aus Ottnang in Oberösterreich stammte, hatte sich auch persönlich für eine Reihe von Projekten der Caritas der Diözese Linz engagiert.      

 

So kam die Nationalratspräsidentin 2012 zu den Eröffnungstagen des "Hauses für intensiv betreutes Wohnen" ins Caritaszentrum St. Pius in Peuerbach und nahm, ebenfalls 2012, in Grieskichen an der Vernissage von Werken von Künstlerinnen aus der Caritas-Einrichtung teil. Bei der Vernissage bekundete Barbara Prammer damals noch einmal ihre große Wertschätzung für das Engagement und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von St. Pius.

 

Frauenbewegung: Prammer war Verbündete und Fürsprecherin

 

Die Katholische Frauenbewegung (kfbö) verliert mit Barbara Prammer eine überaus interessierte und engagierte "Verbündete und Fürsprecherin": Das sagte kfbö-Vorsitzende Barbara Haas am Montag in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress" zum Tod der früheren Nationalratspräsidentin. Nach der Wahl von Haas an die Spitze der zahlenstärksten Frauenorganisation in Österreich im Frühjahr 2012 habe Prammer von sich aus Kontakt gesucht und das gemeinsame Anliegen, Frauen Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten in der Gesellschaft zu sichern, in mehreren gemeinsamen Projekten verfolgt. Sie betrachte es als Privileg, "so einer beeindruckenden Frau begegnet zu sein" und sei tief betroffen über ihren so frühen Tod, sagte Haas.

Die kfbö-Vorsitzende erinnerte daran, dass Barbara Prammer - schon sichtlich von ihrer Krebserkrankung gezeichnet - im heurigen Frühjahr Gastgeberin beim Benefizsuppenessen im Rahmen der "Aktion Familienfasttag" in Parlamentsräumlichkeiten war. Trotz zahlreicher anderer Verpflichtungen habe Prammer auch sofort zugesagt, die Kampagne zum Familienfasttag durch ihr Auftreten in einem kfb-Werbespot zu unterstützen. Im vergangenen Sommer sei die Nationalratspräsidentin eigens zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Sommertagung der Frauenbewegung in die Steiermark angereist.

Obwohl kirchendistanziert, habe Prammer den Einsatz der Katholischen Frauenbewegung für Frauenrechte - auch im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit - geschätzt und gefördert, berichtete Haas. Beide Barbaras hätten trotz unterschiedlicher Herkunft und verschiedenem Werdegang "viele Berührungspunkte" gehabt. Prammer habe sich dadurch ausgezeichnet, jenseits ideologischer Scheuklappen eine sehr interessierte, offene und authentische Persönlichkeit zu sein; ihre Verdienste um eine sachliche, engagierte und zugleich versöhnliche Politik zeigt sich für Haas nun auch in der großen Betroffenheit über Parteigrenzen hinaus.

Alle Frauen in Österreich würden noch lange von Prammers Einsatz zehren können, meinte Haas. Für sie bleibe die Verstorbene ein Vorbild und "Ermutigung, in diese Richtung weiterzugehen". Sie wolle bei einem Wienbesuch in dieser Woche die Gelegenheit wahrnehmen, sich von der in der Säulenhalle des Parlaments aufgebahrten Politikerin persönlich zu verabschieden.

 

 

Kathpress, gec   

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