Freitag 20. September 2024

Landau: "Das Sterben im Mittelmeer muss ein Ende haben"

Caritaspräsident Michael Landau © Michael Appelt

Angesichts des jüngsten Flüchtlingskatastrophe vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, bei der 181 Menschen ums Leben kamen, hat Caritaspräsident Michael Landau am Dienstag ein Ende der "Abschottungspolitik der EU" gefordert.

Menschen würden vor Dürre und Hunger, vor Verfolgung und Folter, vor Kriegen und Tod fliehen. Die aktuellen Ereignisse machten die unfassbare Verzweiflung der Menschen deutlich, so Landau: "In einer globalisierten Welt, die mit all ihren Vor- und Nachteilen gerne auch als globales Dorf bezeichnet wird, lässt sich Verantwortung nicht abschieben. Wir müssen helfen und nicht wegschauen." Seit dem Jahr 2000 seien bereits 23.000 Menschen bei dem Versuch gestorben, in ein neues Leben aufzubrechen, so der Caritaspräsident laut Kathpress.

Wenn in Europa Banken ins Wanken geraten, würden über Nacht Rettungspakete geschnürt. Wenn aber im Mittelmeer Menschen zu Tausenden ertrinken, "werden Zäune erhöht und der Grenzschutz verstärkt", kritisierte Landau: "Keine Rettungspakete, ja nicht einmal genügend Rettungsringe werden ausgeworfen. Das ist ein Verbrechen."

 

Kritik an Abschottungspolitik der EU

 

Die Abschottungspolitik der EU verwehre den Menschen den Zugang zum Schutz in der EU und zwinge diese, lebensgefährliche Fluchtwege wie jenen über das Mittelmeer zu nehmen. Landau: "Wir brauchen in dem Bereich mehr und nicht weniger Europa. Wer Schleppern wirklich das Handwerk legen möchte, muss legale Antragsmöglichkeiten in den Herkunftsländern schaffen und legale Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge und Migranten nach Österreich und Europa sicherstellen."

Vorrangig seien dauerhafte Maßnahmen zur Rettung in Seenot geratener Menschen sicherzustellen, forderte der Caritaspräsident: "Flüchtlingsbooten kann und muss geholfen werden, sowohl durch die zuständigen EU-Agenturen als auch durch europäische Mitgliedsstaaten." Die Zurückweisung von Flüchtlingen an Grenzen und auf See würden den Tod dieser Menschen in Kauf nehmen und müssten umfassend verhindert werden.

 

EU-Aufnahme von Flüchtlingen reformieren

 

Das geltende EU-Aufnahmesystem für Flüchtlinge müsse zudem dringend reformiert werden, forderte Landau. Die Grenzregionen der Union müssten verstärkt finanzielle Unterstützung für die adäquate Aufnahme von Flüchtlingen erhalten. Vor allem für kleine und wirtschaftlich schwächere Länder müsse über geänderte Verteilungsregelungen nachgedacht werden.

Europaweit müssten auch jährliche Resettlement-Programme(Neuansiedlung) zur gesteuerten Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen in Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk als wichtige Ergänzung zum nationalen Asylsystem zur Verfügung stehen.

Laut Amnesty International hat die EU zwischen 2007 und 2013 fast zwei Milliarden Euro für den Bau von Zäunen, hoch entwickelten Überwachungssystemen und Grenzkontrollen ausgegeben. Dagegen sind nur 700 Millionen Euro aus dem EU-Budget in den Ausbau der Asylverfahren und die Verbesserung der Situation von Asylsuchenden geflossen.

Caritas, Kathpress, gec

50 Jahre gesendete Berufe
Wolfgang Roth

Das Leben in allen Schattierungen sehen – Seelsorger:in sein in den 2010er Jahren

Nachdem die Rolle der Pastoralassistent:innen und Seelsorger:innen inzwischen in weiten Teilen der Diözese bekannt...

Caroline Murauer

Das ist DER soziale Beruf! Seelsorger:in sein in den 2000er Jahren

Anfang des neuen Jahrtausends kehrten immer mehr Menschen der katholischen Kirche den Rücken zu. Das merken auch die...

In die Berufung hineinwachsen - Seelsorger*in sein in den 90er Jahren

Auch wenn Gott sein Chef ist, wie es Josef Rathmaier im Interview beschreibt, so stellt sich in den 1990er Jahren die...

Fehlende weibliche Vorbilder – Seelsorgerin in den 1980er Jahren

Die Auswirkungen unterschiedlicher Bischofsernennungen beschäftigten die Kirche in Österreich in den 1980er Jahren....

Zukunftsweg
Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas Mazur

Neuer Pfarrer für die Pfarre Ennstal

Am Sonntag, 15.9.2024 fand im Rahmen des Großraminger Erntedankfestes die Amtseinführung von Pfarrer Mag. Thomas...

Informationstreffen

Informationstreffen für Mitglieder der Fachausschüsse für Finanzen

Unter sehr hoher Beteiligung von mehr als 100 Personen im Priesterseminar und gleichzeitig auch online fand diese...
100 Jahre Mariendom
100 Jahre Mariendom
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Fachbereich Kommunikation
Herrenstraße 19
Postfach 251
4021 Linz
TEL: 0732 / 7610 - 1170
FAX: 0732 / 7610 - 1175

www.dioezese-linz.at
post@dioezese-linz.at
http://pfarre-muehlheim.dioezese-linz.at/
Darstellung: