„Zeltstadt“ als spontaner Appell für menschenwürdige Flüchtlings-Unterbringung
Viele Menschen lässt es nicht kalt, dass Flüchtlinge in einem wohlhabenden Land wie Österreich in Zelten untergebracht werden. Eine Initiative, die von der Katholischen Jugend OÖ ausging, wollte über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg ein spontanes Zeichen setzen. Etwa 150 Personen folgten der Einladung und schlugen am 26. Mai um 16 Uhr auf dem Linzer Hauptplatz ihre Zelte auf. Mit dieser Aktion wollten sie ihrer Empörung über die menschenunwürdigen Zeltunterkünfte für Flüchtlinge Ausdruck verleihen. Es wurde an alle zuständigen PolitikerInnen und Behörden appelliert, mutig alle vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen, um schutzbedürftigen Menschen Unterkünfte bereitzustellen, die diesen Namen verdienen.
Planung statt Planen
Stefan Schöttl, Koordinator der Jugendarbeit der Katholischen Jugend OÖ in der Region Linz/Traun: „Wir haben heute zu diesem Flashmob aufgerufen, um ein deutliches Zeichen zu setzen: Es kann nicht sein, dass in Österreich Flüchtlinge in Zelten untergebracht werden müssen. Es gibt genügend Quartiere, in denen Menschen, die auf der Flucht sind, eine feste Bleibe bekommen können. Wir können Menschen keine Heimat geben, aber jetzt zumindest ein Stück Beheimatung. Dazu braucht es keine Planen, sondern etwas mehr Planung. Die Leute, die heute hierhergekommen sind, wünschen sich ein deutliches Zeichen von der Politik – nicht nur vor den Wahlen. Denn Mitmenschlichkeit braucht es ein ganzes Jahr lang und gerade jetzt im Besonderen.“
Fotos: Diözese Linz / Kraml