Benediktion von Propst Markus Grasl im Stift Reichersberg
Hunderte Menschen aus nah und fern – auch aus Pitten, der Heimat von Propst Markus sowie aus dem Gebiet der dem Stift Reichersberg in der Buckligen Welt inkorporierten Pfarren, weiters aus der Umgebung von Reichersberg sowie aus dem kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Leben waren am späten Sonntagnachmittag, 21. August 2016, in die bis auf den letzten Platz gefüllte Reichersberger Stiftskirche gekommen, um an der Feier der Benediktion des neuen Reichersberger Propstes durch Diözesanbischof Manfred Scheuer teilzunehmen.
Beim Einzug empfingen festliche Fanfaren, dargeboten vom Orchester der Kurhauskirche Schärding unter der Leitung Mag. Johannes Dandler, die Feiergemeinde, der Chor der Stiftskirche sowie die Kantorey der Kurhauskirche Schärding brachten weiters die „Orgelsolomesse“ von W. A. Mozart sowie weitere geistliche Gesänge zur Aufführung.
Fotos: © www.pedagrafie.de
Bischof Scheuer ging in seiner Predigt, ausgehend von der Regel des hl. Augustinus, sowohl auf die Schwierigkeiten als auch auf die Chancen des Ordenslebens ein und zitierte immer wieder aus der Regel, um die künftigen Aufgaben des neuen Propstes zu skizzieren: Sorge um die wirtschaftlichen Belange, der gerade im Hinblick auf das Stift Reichersberg große Bedeutung zukommt, da es – anders, als der Name es vermuten ließe – nicht zu den reichen Stiften zählt, aber vor allem Sorge um die Mitbrüder mit ihren Anliegen, Beschwerden und Nöten. Leib- und Seelsorger solle der Propst für seine Mitbrüder sein. Schon Augustinus zählt eine Reihe von Aufgaben auf – der Bischof zitierte sie in seiner Predigt: „ein Beispiel guter Werke geben, die Unruhigen zurechtweisen, die Verzagten trösten, sich der Schwachen annehmen, mit allen Geduld haben. Gerne sei er auf Ordnung und Ehrfurcht bedacht. Obwohl beides notwendig ist, strebe er mehr danach, von euch geliebt als gefürchtet zu werden. Er sei sich immer bewusst, dass er vor Gott einst über euch Rechenschaft ablegen muss.“ Auch auf die Notwendigkeit des Erbarmens der Mitbrüder mit ihrem Oberen kam der Bischof zu sprechen. Die ganze Gemeinschaft aber soll – auch entsprechend dem Leitspruch von Stift Reichersberg sowie dem Schluss der Regel – „Diener der Freude und Liebhaber der Schönheit“ sein.
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Nach der anschließenden Benediktion wurden Propst Markus die Ordensregel sowie die Insignien Ring, Mitra und Hirtenstab überreicht und ihm der Vorsitz der Eucharistie übertragen.
Am Schluss der Feier ergriff der ebenfalls erschienene Apostolische Nuntius Dr. Peter Zurbriggen das Wort, überbrachte die Glückwünsche des Hl. Vaters und der Kongregation für die Orden, wies auf die Bedeutung der Klöster und der Chorherrenstifte in (Kl)Österreich hin. Die Stiftskirchen bezeichnete er als Kraftorte der Gnade und wies den neuen Propst auf seine Aufgabe hin, den Glauben zu stärken und weiterzugeben, wo immer er dazu die Gelegenheit habe.
Danach folgte auch noch eine Ansprache des Landeshauptmanns von Oberösterreich, Dr. Josef Pühringer, der ebenfalls seine Glückwünsche überbrachte und die Zusammenarbeit und Unterstützung des Landes Oberösterreich für die Zukunft versprach, nicht ohne auch seinen Dank an jene, die früher das Stift leiteten – Propst em. Eberhard Vollnhofer und Administrator Gerhard Eichinger – auszusprechen.
Abschließend dankte der neue Propst allen Erschienen für die Mitfeier, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung und lud ein, auch weiter ihre Verbundenheit mit dem Stift zu demonstrieren, vor allem auch durch ihr Gebet.
Nach Abschluss der Feier folgte noch eine einfache Agape im Veranstaltungszentrum des Stifts und bot Gelegenheit zu Begegnung und Gedankenaustausch.
Propst Markus: „Ich verstehe mich nicht als Macher“
In einem Interview für die aktuelle Ausgabe der KirchenZeitung spricht der neue Propst über die Herausforderungen, die mit seinem Amt verbunden sind.