Mittwoch 20. November 2024

Bischof Kräutler feierte goldenes Priesterjubiläum im Salzburger Dom

Wenige Tage vor seinem 76. Geburtstag feierte der austro-brasilianische Bischof Erwin Kräutler am 3. Juli sein goldenes Priesterjubiläum - unter anderem mit einem Festgottesdienst im Salzburger Dom.

Der Bischof der flächenmäßig größten Diözese Brasiliens, Erwin Kräutler, ist derzeit auf Besuch in Salzburg. Anlass ist sein goldenes Priesterjubiläum, das am Sonntag, 5. Juli 2015 im Dom gefeiert wurde.

 

„Ein halbes Jahrhundert ist es her, als wir hier, an dieser Stelle, vom Erzbischof Andreas Rohracher die Priesterweihe erhalten haben. Hier hat alles begonnen“, stellte Kräutler zu Beginn seiner Predigt fest. Für ihn sei es ein „erhebender Augenblick“, hier nach 50 Jahren einer Eucharistiefeier vorzustehen. In Bezug auf die Lesungstexte betonte er, dass Prophetentum darin bestünde, den Mut zu haben, das Evangelium zu verkünden, „aber auch der Auftrag zu sagen, so geht es nicht, das ist nicht im Sinne Gottes“. Weiters brauche es „Zimmerleute, die Fenster und Türen öffnen und auf die Menschen zugehen“, so der austro-brasilianische Bischof. Im Anschluss an seine Predigt und während des Auszuges applaudierten die begeisterten BesucherInnen im Dom.

 

Ministranten mach en „Selfie“ mit Bischof Erwin Kräutler. © Erzdiözese Salzburg

 

Am Abend wurde Erwin Kräutler im Rahmen eines Festaktes an der Universität Salzburg das Ehrenzeichen des Landes Salzburg verliehen – für ihn eine Überraschung, denn er wusste im Vorhinein nichts davon, wie er am Montag, 6. Juli in einem Pressegespräch erzählte. Er fühle sich sehr verbunden mit Salzburg, es sei „ein Juwel“ und „die schönste Stadt die ich kenne“, schwärmte Bischof Kräutler.

 

 

Papst-Enzyklika ist „bahnbrechend“

 

Große Bedeutung schreibt der Amazonasbischof der neuen Enzyklika von Papst Franziskus zu, die er als „bahnbrechend“ bezeichnet. Er selbst konnte dem Papst in einer Audienz im April 2014 ausführlich über die Anliegen der Indios und des amazonischen Regenwaldes berichten, woraufhin der Pontifex seine Ratschläge in das päpstliche Lehrschreiben aufnahm. Die Umweltenzyklika sei „mit einer Entschiedenheit und unmissverständlich“ verfasst, lobt Kräutler das Schreiben.

 

„Dom Erwin“, der nächste Woche seinen 76. Geburtstag feiert, wird in nächster Zukunft die Diözese Xingu an einen Nachfolger übergeben. Dies bedeute aber nicht ein Ruhestellen seines Engagements. Die nächsten Jahre wird er auf jeden Fall noch in Brasilien leben: „Solange mir Gott den Atem schenkt, werde ich mich einsetzen“. Am Abend des 6. Juli wird Kräutler im Bildungshaus St. Virgil einen Vortrag über sein Leben halten.

 

Bischof Erwin Kräutler feierte sein goldenes Priesterjubiläum in Salzburg. © Erzdiözese Salzburg

 

Lebensgefährliches Engagement

 

Seit 1981 leitet "Dom Erwin" die Prälatur Xingu - eine der größten Diözesen der Welt. Für sein Engagement zum Schutz der indigenen Bevölkerung und gegen den Bau des Mega-Staudamms "Belo Monte" wurde Kräutler u.a. mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Erwin Kräutler wurde am 12. Juli 1939 in Koblach (Vorarlberg) geboren und trat in den Orden der Missionare vom Kostbaren Blut ein. Er studierte Theologie und Philosophie in Salzburg und ist seit seiner Priesterweihe 1965 als Missionar in Brasilien tätig, seit 1981 ist er Bischof von Xingu. Mit 368.000 Quadratkilometern ist Xingu die flächenmäßig größte Diözese Brasiliens und hat heute 700.000 Einwohner, davon 10.000 Indios. Für seinen Einsatz für die Umwelt und die indigenen Völker wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Romero-Preis, mehreren Ehrendoktoraten sowie 2010 mit dem Alternativen Nobelpreis. 1978 erhielt er zusätzlich die brasilianische Staatsbürgerschaft, wiewohl er sich in seinem Geburtsland weiterhin heimisch fühlt und regelmäßig zu Vorträgen, Solidaritätsaktionen und Firmungen kommt.

Sein Engagement brachte ihm jedoch auch viel Feindschaft: So rammte 1987 ein Kleinlastwagen in einem inszenierten Autounfall seinen Pkw und ließ ihn schwerverletzt zurück, während sein Beifahrer starb. Mehrere Mitstreiter Kräutlers, darunter der Priester Hubert Mattle (1995) und die Ordensschwester Dorothy Mae Stang (2005), wurden kaltblütig ermordet. Infolge der bis heute anhaltenden Morddrohungen lebt Kräutler in Brasilien seit 2006 unter ständigem Polizeischutz.

Zuletzt veröffentlichte Kräutler das Buch "Mein Leben für Amazonien. An der Seite der unterdrückten Völker" (Tyrolia Verlag) und "Kämpfen, glauben, hoffen: Mein Leben als Bischof am Amazonas" (Vier Türme).

 

Erzdiözese Salzburg, Kathpress

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